Donnerstag, 25. Juni 2015

Tag 165: Begriffe für die Ewigkeit ;-)

Als ich über Aluhüte gelesen habe, bin ich über den Begriff Synekdoche gestoßen. Wißbegierig (!) wie ich bin, wollte ich wissen, was das bedeutet und habe folgendes gefunden: Als Synekdoche bezeichnet man die sprachliche Besonderheit, wenn ein Teil als Begriff für etwas Ganzes steht; also z.B. Braunhemden für die Nazis oder eben Aluhüte für Verschwörungstheoretiker.

Allerdings wird der Begriff Synekdoche noch feiner unterschieden: eben wie im letzten Satz erwähnt (auch als pars pro toto bezeichnet) oder das Gegenteil: das Ganze steht nur für einen Teil: z.B. "ein Haus führen" i.S.v. "Personen einen Haushalts führen". Dann gibt es noch sog. "Gattung-Art-Beziehung", z.B. "das Brot" für "Nahrungsmittel" oder "3 Mann" für "3 Menschen" oder es kommt eine zeitliche Bedeutung mit ins Spiel: so wird entweder das Frühere für das Spätere gesetzt: "Traubensaft" für "Wein" oder das Spätere für das Frühere. Ein weitere Fall für eine Synekdoche ist wenn z.B. "der Deutsche" für "die Mehrheit der Deutschen" steht.

Auf alle Fälle interessant, was für Begriffe es gibt, die man normalerweise nicht kennt ... :-)

Tag 164: Ist das Kunst? Egal, es steht im Halteverbot...

Beamte und Spaß? Im ersten Moment ein ungewöhnlicher Gedanke, aber die liebenswerten Mitmenschen, die einem Knöllchen fürs Falsch- oder Zulangeparken unter die Windschutzscheibe stecken, sind ja auch nicht immer unbedingt Beamte ;-)

Jedenfalls bin ich durch den Scherz eines solchen in Karlsruhe auf einen Künstler aufmerksam geworden, von dem ich bisher noch nie gehört habe: Erwin Wurm. Wurm ist ein österreichischer Künstler und einer der erfolgreichsten der Gegenwartskunst. Er beschäftigt sich mit Alltagskunst und viel mit Skulpturen. Verbogene Autos, Häuser, die auf dem Dach liegen oder Menschen, die mit Alltagsgegenständen in ungewohnten Positionen "zusammentreffen" (sog. One Minute Sculptures) sind ein Kern seiner Arbeit. Auch von ihm stammen zahlreiche bekannte "Fat Sculptures" - aufgenblähte Menschen oder Autos u.ä.


verbogenes Auto mit Strafzettel in Karlsruhe




One Minute Sculpture

Fat Sculpture


Tag 163: Aluhut

Wer kennt sie nicht? Die ganzen Verschwörungstheoretiker, die hinter allem und jedem Böses vermuten. Alle würde sie anlügen, die Wahrheit sähe ganz anders aus, als das, was wir dummen anderen glauben, das sie ist. Wahlweise steckt die CIA, die Illuminaten, irgendwelche Blutlinien, die (Lebensmittel-)industrie oder weiß-der-Geier-wer hinter allem. Da werden die besten Theorien aufgestellt, die dann von anderen wieder verworfen werden, weil sie offensichtliche Logikschwachstellen haben und durch "besseren" Theorien ersetzt. 
Wenn man das alles nicht so ernst nimmt (was man tunlichst auch sollte), kann man in solchen Theorien und v.a. den Kommentaren von anderen, eine ganze Menge ungewollte Satire erkennen und sich herrlich amüsieren.

Heute habe ich gelernt, wie solche Verschwörungstheoretiker auch noch genannt werden: Aluhüte! Aber warum? 1927 veröffentliche Julian Huxley eine Kurzgeschichte mit dem Namen "The Tissue-Culture King"; dort ging es um die Wahnidee, daß eine Kappe aus Metallfolie telepathische Einflüsse auf das Gehirn blockieren kann. In den frühen 80ern hat sich daraus in Großbritannien das Schlagwort "tinfoil hat" als Bezeichnung für solche paranoide Personen entwickelt. Seit spätestens 2011 wird es in Deutschland in der Übersetzung "Aluhut" als Synomym für Verschwörungstheoretiker verwendet. 


Tag 162: Berlinfahrt 1995

Ich lese gerne diese "war war heute vor xy Jahren"-Rubrik in Zeitungen. Weil ich es interessant finde, weil es Erinnerungen weckt, weil man was Neues dazu lernen kann. 

Und heute habe ich etwas entdeckt, was mich an die Klassenfahrt nach Berlin 1995 erinnerte: Am 24. Juni 1995 - immerhin schon vor 20 (!!!) Jahren - wurde in Berlin der Verhüllte Reichstag von Christo zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Wir waren damals dort, zufällig, und sind auch etliche Male am verhüllten Reichstag vorbeigefahren. Einmal sind wir auch den Weg direkt hin gelaufen und haben uns das "Ding" aus der Nähe angeschaut: das war schon äusserst beeindruckend. Einer meiner Klassenkameraden hat das Ehepaar sogar gesehen und fotografiert. Eine nette Erinnerung ist auch, daß Stücke des Verhüllungsstoffes verschenkt wurden für Touristen als Erinnerung - um zu vermeiden, daß diese sich mit Messer und Schere am Kunstwerk zu schaffen machen. 

Der Stoff war übrigens ein recht festes Material, brandsicher natürlich und auch das weiß musste ja ein paar Wochen halten. Gelungen ist das mit einem aluminiumbedampften Polypropylengewebe. 

Verhüllter Reichstag, Juni 1995


so sah der Stoff aus... und ähnlich sterch hat er sich auch angefühlt ;)




Mittwoch, 24. Juni 2015

Tag 161: Skandinavisch für Angefangene...

... in einem Film habe ich heute gelernt, daß das skandinavische Wort für Molkerei "Mejerei" lautet (ist auch im Norden Deutschlands stellenweise verbreitet). Finde ich ganz interessant, v.a. da ja der Name "Meier" bei uns im Deutschen vom ehemaligen  "Gutsverwalter" herkommt und sich die beiden Sprachen ja nicht so unähnlich sind.

Tag 160: Wesselmänner und -frauen

Obige Stilblüte hat sich vor einigen Jahren bei einer Wahl im Netz rasant verbreitet. Da wollte wohl einer überkorrekt sein und gendermässig ja keinen Fehler begehen ;-)

Nicht bekannt ist dem Urheber dieser Stilblüte wohl gewesen, daß das Wort Wesselmänner von der Firma Wahlkampfwerbung Wesselmann abstammt - und das erklärt nun fast auch schon, was Wesselmänner eigentlich sind: diese großen Plakatwände, die während jeder Land- und Bundestags-, sowie Europa- oder Kommunalwahl überall in schier Unmengen zu finden sind. Wusste ich bis dato auch noch nicht, obwohl ich sehr lange in der Politik aktiv war und auch den einen oder anderen Wahlkampf mitgemacht habe.

Wesselmänner
 


Tag 159: Backmalz


Von einem Konditor habe ich vor kurzem von Backmalz gehört. Das wird wohl generell für alles mögliche ganz gern verwendet. Auf meine Nachfrage, für was das gut ist, konnte er mir keine Antwort geben - "ist halt so" :-D Das war mir natürlich nicht genug, und ich habe recherchiert.... Backmalz wird meistens aus Gerste, Weizen oder Roggen hergestellt, dieses wird unter feuchten Bedingungen zum Auskeimen gebracht, danach getrocknet, geröstet, ... und gemahlen. 
Verwendet wird es, um der Hefe  im Teig leicht verwertbare Nährstoffe (also z.B. Zucker und Aminosäuren) zur Verfügung zu stellen und so die Gärung zu beschleunigen. Außerdem wird auch die Teigbeschaffenheit besser. "Fluffiger" sozusagen. 

Dienstag, 23. Juni 2015

Tag 158: Seeschwein

Wer mit Fleisch und mit Menschen, die dieses kaufen, zu tun hat, erlebt so allerlei Skurriles: manchmal entdecken Kunden irgendwo im Internet ein Tier, von dem sie noch nie gehört haben (geschweige denn gesehen) und wollen einen dann auf den Prüfstand stellen und fragen nach Fleisch von diesen nach. Nur um zu schauen, wie man reagiert.
So auch jüngst: Es gab eine Nachfrage nach Dugong. Hatte ich selber so noch nie gehört. Also Google gefüttert und beim Bild schon gesehen, daß ich das Tier schon mal in irgendeinem Zoo gesehen habe: es handelt sich um ein sogenannte Seeschwein. Hier ein Bild von diesem gemütlich wirkenden Urvieh:
ein Seeschweinderl - ob das schmeckt?


Sie gehören zu den Seekühen und es gibt von ihnen nur noch ein paar wenige im Indiz und in Teilen des Westpazifiks. Sie halten sich ausschliesslich in Salzwasser auf, werden 2-4 Meter lang und 250 bis 900kg schwer. Sie ernähren sich von Seegras, sind Säugetiere und wandern. Ab und an wird sogar eines im Mittelmeer gesichtet... oder eben im Zoo.

Verbreitungsgebiet Dugong


Tag 157: zhongguo renmin yinhang

Wer schonmal in China war, weiß was "das" im Titel ist: die Bezeichnung der chinesischen Volksbank, die auf allen Yuan und Jiao und Fen zu finden ist: ja, die chinesische Währung ist in drei Einheiten geteilt: wobei die Fen fast nicht mehr zu finden sind, man bekommt sie auf Banken beim Wechseln. Irgendwo müsste ich sogar noch welche haben von 2004, als im Land der Mitte war.
A propos Land der Mitte: Zhongguo heisst genau das: "Land der Mitte", "Renmin" bedeutet "Volk" und "yinhang" Bank.



1 Fen, die kleinste Währungseinheit in China: 0,01Jiao, 0,0001 Yuan


"Chinesische Volksbank", die ersten beiden Zeichen bedeuten "Land der Mitte: das erste steht für Mitte , das zweite stellt einen König in seinen Landesgrenzen dar, das dritte bedeutet "Person", das vierte "Volk, Bevölkerung", die letzten beiden stehen für "Bank".

Interessant fand ich damals, daß auf allen chinesischen Yuanscheinen die Sprachen der größten Minderheiten mit abgedruckt sind.


Und genau da setzt jetzt dieser Artikel an: weil alles, was oben steht, wusste ich bereits. Welche Sprache jetzt welche Minderheit spricht (oder besser: schreibt), wollte ich schon immer mal nachschauen. Habe ich zum Teil auch, aber eben nur zum Teil. Jetzt also hier mal die Erläuterung für alle vier abgebildeten Sprachen (im übrigen bedeutet der Text in allen Sprachen immer "chinesische Volksbank"):


  • die erste Zeile ist die Schrift der Minderheit in der inneren Mongolei, also mongolisch
  • die zweite Zeile ist tibetisch. Gesprochen wird es in Tibet und der Provinz Qinghai im inneren Chinas
  • die vierte Sprache ist uygurisch, die Sprache der Turkvölker im Nordwesten Chinas.
  • die letzte Zeile ist Zhuang, gesprochen im Süden Chinas und in der Provinz Guanxi
Daß (fast) sämtliche Minderheiten unterdrückt werden, ist nichts unbekanntes, wenn man aufmerksam Nachrichten liest. V.a. über Tibet und die Uyguren liest man viel - und leider wenig schönes. Umso erstaunlicher, daß die VR China die Schriften aller auf ihren Geldscheinen abdruckt.

Interessant finde ich, welche Vielfalt sich auch in der heutigen Zeit, was Schriften angeht, noch erhalten hat. Ist die Frage, ob das in 100 oder 200 Jahren auch noch so ist. 


Tag 156: Devanagari

Als ich nach Papadam gegoogelt habe (siehe vorheriger Artikel) bin ich über dessen Schreibweise in Devanagari gestossen: पापड. Und gleich weitergelesen (natürlich ;-)): Als Devangari wird die Schrift bezeichnet, in der Sanskrit geschrieben wird. Ähnlich quasi wie das Deutsch in Lateinischen Buchstaben geschrieben wird. Verbreitet ist Devanagari also v.a. in Indien (und Nepal ...) verbreitet.
Sie geht zurück auf die Brahmischrift, die bereits im 3. Jhd v.Chr. nachgewiesen wurde. Sie ist -anders wie manche andere asiatischen Schriften - keine Silbenschrift, sondern eine Buchstabenschrift; auch wenn die Buchstaben nicht zwangsweise in der Reihenfolge geschrieben wie gesprochen werden (alphasyllabische Schrift, unter die auch die äthiopische fällt). 







Tag 155: Singalesisches Brot

Naanbrot kennt inzwischen fast jeder, bekommt man schliesslich in jedem indischen Restaurant - und diese sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen.

Etwas ähnliches ist Papadam (पापड); davon habe ich das erste Mal vor kurzem in einem Film gehört. Papadam ist etwas ähnliches wie Naan, allerdings viel, viel dünner. Hergestellt wird es aus Linsenmehl, teilweise vermischt mit Reismehl. Teilweise werden Gewürze wie Pfeffer, Chili, o.ä. zugegeben. Traditionell wird es frittiert, heutzutage sind aber auch andere Zubereitungsarten wie in einem Tanduriofen oder auf dem Grill verbreitet (um den Fettgehalt zu reduzieren).
In aller Regel wird es frisch zubereitet, da es schnell Wasser zieht und damit seine Knusprigkeit verliert.

Ich bin gespannt, wann ich es mal probieren kann :-)


Tag 154: Alexithymie

Über Umwege bin ich auf den Begriff Alexithymie gestossen. Dieser bezeichnet gefühlsblinde Menschen. Also Personen, die ihre Gefühle nicht (oder nur teilweise) wahrnehmen oder beschreiben können. Dieses Persönlichkeitsmerkmal betrifft ca. 10% der Bevölkerung, also doch relativ viele. Natürlich in unterschiedlich starken Ausprägungen. ICD-10 klassifiziert ist diese Störung im übrigen nicht, auch wenn sie recht viele Menschen betrifft. 

Auf einer Seite zum Thema kann man sich näher informieren und auch einen Test machen, ob man selber betroffen ist: http://alexithymie.com - mein Ergebnis verrate ich nicht ;-)

Tag 153: Natürliches Gift Nr. III

Ganz am Anfang habe ich davon berichtet, daß Muskatnüsse ab 1 Nuss gefährlich werden können und das selbe auch für Zimt gilt. Bei einem Kochkurs vor ein paar Tagen habe ich erfahren, daß auch Safran mit in diese Reihe der "Gifte" gehört: ab 16g ist Safran tödlich. Was ich auch gelernt habe, ist, daß man Safran in Wasser ablösen sollte, bevor man es zum Reis, Teig, ... dazugibt. 

Immer wieder erstaunlich, mit welchen alltäglichen, frei zugänglichen Gewürzen man sich so vergiften könnte. Und dann werden Kopfschmerztabletten nur nach mehrmaliger Nachfrage ausgegeben?

Tag 152: Braunwerden

Nutella hat einen Lichtschutzfaktor von 9,7. Habe ich heute in einem Kurzbeitrag in der FAZ gehört.
So kann man auch braun werden ;-)

Donnerstag, 18. Juni 2015

PAUSE

... aufgrund privater, tiefgreifender Ereignisse, die dafür sorgen, daß ich "Leere im Kopf" habe, gibt es ein paar Tage lang eine Pause. Wird nachgeholt.

Donnerstag, 11. Juni 2015

Tag 151: 3 Eier? Macht dann 100 Milliarden Dollar, bitte!

Wäre ich alt genug, würde ich sagen: da werden Erinnerungen wach an die Inflation in den 20ern in unseren Landen. Bin ich aber nicht, aber an die Inflation damals musste ich dennoch denken, als ich einen Artikel über Simbabwe gelesen habe heute: Das Land kämpfte gegen die zweihöchste Inflation aller Zeiten an und zieht nun die Konsequenzen: der quasi wertlos gewordene Währung, der Simbabwe-Dollar, wird aus dem Verkehr gezogen. 2009 wurde bereits als erster Schritt ein System mit mehreren Währungen eingeführt: u.a. den US-Dollar und den südafrikanischen Rand.
Eine weitere Maßnahme war, einfach mal 12 Nullen zu streichen ;-)
Mal schauen, wie es weitergeht!


Mittwoch, 10. Juni 2015

Tag 150: Wasser marsch!

Und mal wieder etwas Zeitgeschichte zwischenrein: Gestern vor (vermutlich) 2034 Jahren (wer weiß das schon bei den "alten" Sachen so genau?) - also am 9. Juni 19 v. Chr. - fließt zum ersten Mal durch das sechste Aquädukt (die Aqua Vigo), welches nach Rom führt. Führt und nicht führte, weil - das ist das erstaunliche an dieser Meldung - dieses noch heute(!!) in Betrieb ist und unter anderen Wasser zum Trevibrunnen (wer kennt ihn nicht? Das Ding, wo man Münzen reinwirft, um sich was zu wünschen ... ;-)) liefert.

Tag 149: Gezüchtete Gliedmaßen

Gestern hat mir eine Freundin einen Link geschickt, in dem es darum geht, daß es Forschern in Boston erstmals gelungen ist, aus Gewebe Gliedmaßen nachzuzüchten. Naja, zumindest so in etwa. Genauer geht es um folgenden Sachverhalt:

Amputierte haben bisher wenig Möglichkeiten, den Alltag wieder "normal" bestreiten zu können: entweder ein künstliches Gliedmaß muß her oder es werden Spendegliedmaßen verpflanzt. Letztere stoßen aber immer auf Abwehrmechanismen des Körpers, d.h. es müssen lebenslang Medikamente eingenommen werden, um diesen Abwehrmechanismus entgegenzuwirken. Daß solche Medikamente nicht ohne Nebenwirkungen sind, ist klar.

Dasselbe Problem betrifft Organtransplationen: erstens gibt es meistens viel zu wenig Spendeorgane (die in Frage kommen) und zum zweiten werden verpflanzte Organe doch recht häufig abgestossen. Ohne Medikamente geht's auch da selten.

Und nun kommen die Ratte und die Bostoner Forscher ins Spiel: sie haben eine amputierte Rattenpfote genommen und von dieser ALLE lebenden Zellen in langwieriger Arbeit gelöst. Zeitgleich züchteten die Forscher Vorläuferzellen von Haut- und Muskelgewebe, die so eine Pfote braucht und die von der zu behandelnden Ratte stammten. Damit haben sie dann die amputierte Pfote besiedelt und mit Spannung abgewartet was passiert. In den folgenden Tagen hat sich tatsächlich einzelnes Gewebe (Muskeln, Adern) gebildet! Das Ergebnis war am Ende eine fast zu 100% funktionierende Rattenpfote! Bis das Ganze für den Menschen und die Transplationschirurgie interessant wird, vergehen sicher noch etliche Jahr(zehnt)e, aber ein Anfang ist gemacht :-)





Tag 148: Alles für den Nachwuchs!

Das Spinnenweiber (zumindest mancher Arten) ihre Männer nach dem Geschlechtsakt verspeisen, ist ja hinlänglich bekannt. Daß sie sich aber selbst verspeisen lassen, ungewöhnlich. Es gibt eine Spinnenart mit dem wohlklingenden Namen Stegodyphus lineatus, diese lebt in der Negev-Wüste in Israel und opfert sich dem Nachwuchs: Das Muttertier füttert ihren immerhin 70 bis 80 Jungtieren einen hochgewürgte, durchsichtigen Saft, der aus ihren Eingeweiden besteht, die sie für ihren Nachwuchs selbst verdaut. Sobald sie ihre inneren Organe quasi selber aufgelöst und verfüttert hat, und so keinen Nährsaft mehr herstellen kann, fressen die Jungen ihre Mutter bei lebendigem Leib auf. 

Tag 147: Würmer


... wie im vorherigen Beitrag versprochen, gibt es einen extra Blog darüber, was Nematoden genau sind. Im groben kann man sagen, es sind Würmer. Im Fisch. Nichts, was man also essen möchten würde. Nematoden sind wie gesagt Würmer, dessen Larven Seefische auf natürliche Art mit der Nahrung aufnehmen. Sie befinden sich also v.a. im Magen- und Darmtrakt, von wo sie sich ausbreiten können. Das ist vor allem bei nicht ausgenommen Fischen oder solchen, die nicht ausreichend gekühlt werden, ein Problem. Die Larven werden entweder durch Durchgefrieren oder beim Kochen und Braten abgetötet. 
Eine Ausnahme sind im übrigen Plattfische, wie beispielsweise Schollen: dort finden sich keine Nematodenlarven. Bei allen anderen Fischen, v.a. bei Fischfilets wird über einen sogenannten Nematodentisch (ein Tisch, der eine Durchleuchtung eines Fisches ermöglicht, die Larven sind mit dem bloßen Augen dann sichtbar) kontrolliert, ob der Fisch befallen ist oder nicht. 

Hört sich alles eklig an (und ist es auch irgendwie), aber keine Sorge: ein solcher Befall bei Fisch aus dem Einzelhandel ist sehr, sehr selten und es gab auch schon sehr lange keinen Vorfall mehr, da die Kontrollen auch schon im Vorfeld sehr genau ablaufen - und auch die Kühlung bei Frischfisch schon auf den Kuttern, die Fisch zu uns liefern, sehr genau genommen wird.



Tag 146: Neuer Matjes

Schon öfter gehört und doch noch nie näher analysiert: die Rede ist vom "neuen" Matjes. Was ist daran besonders? Schmeckt der anders? Also beim Fachverkäufer nachgefragt und folgendes erklärt bekommen: Matjes sind im Wesentlichen junge Heringe, die nach dem Fang besonders behandelt werden. Zu Jahresbeginn schlüpfen die Heringe, fressen sich so allmählich "fett" und werden ab Ende Mai/Anfang Juni dann gefangen (je nachdem, wie schnell sie wachsen). So ein "junger" Matjes (also die aus dem ersten Fang) hat ca. 14% Fettgehalt und hat noch nie gelaicht. Ist also entsprechend gehaltvoller, zarter und milder wie einer, der älter wird (der Fettgehalt nimmt wieder ab) und evtl. schonmal gelaicht hat.

Nach dem Fang werden die Matjesheringe übrigens zunächst gekehlt, d.h. diverse Innereien werden mit einem Spezialschnitt aus dem Fisch entnommen. Danach reift der Hering unter Zugabe von Salz und Bauchspeichelenzymen eine Tage. Nach einigen Tagen Reifezeit wird der Hering filetiert und enthäutet. Bei den ganz jungen wird dies nach wie vor händisch gemacht, bei den größeren maschinell. Nach dem Hygienegesetz muß der Matjes nun für mindestens 48 Stunden eingefroren werden, um evtl. vorhandene Nematoden abzutöten. Deswegen bekommt man Matjes auch nur gefroren, niemals frisch!

Was Nematoden genau sind, dazu folgt ein extra Eintrag.

Freitag, 5. Juni 2015

Tag 145: Greeklish, Grenglish - wtf?

Dass Chinesen beim Tippen in Chats oder auf dem Handy statt ihren Schriftzeichen in aller Regel die phonetischen Entsprechungen verwenden, ist nichts Neues. Aber auch für das Griechische gilt das - auch das ist ja eine Sprache, die nicht mit den "klassischen" 26 Buchstaben des Lateinischen auskommt. Und genau diese Transkription wird auch Greeklish (oder Grenglish oder ASCII Greek oder Latinoellinika (Latinogriechisch) oder Frangolevandinika (im Sinne von "westöstlich")).

Hier ein Beispiel:

nouhp8avvamasnouvtakallavtahtavnpocfugonoula,kopitciacuvh8ws,anothvGewpgia.
πουήρθανναμαςπουντακάλλανταήτανπροσφυγόπουλα,κορίτσιασυνήθως,απότηνΓεωργία



Tag 144: Eine Floßfahrt, die ist lustig...

... die, die hier aus der Ecke kommen, kennen die Flösse, die jeden Sommer beinahe im Minutentakt die Isar hochfahren. Startpunkt ist die Floßlände bei Wolfratshausen, Ende in Thalkirchen. Die Dauer der Fahrt beträgt ungefähr 6 Stunden - auf den Flössen ist natürlich für allerlei Unterhaltung gesorgt: ganze Musikkapellen fahren mit und das kühle Nass (aka "Hopfenkaltschale") tut das Übrige zur guten Stimmung. Nur was passiert mit so einem Floß, wenn man dann mal in Thalkirchen angekommen ist? Wie kommt es wieder zurück nach Wolfratshausen?
Diese Frage habe ich mir gestern gestellt und prompt eine Antwort von einem "alten Pullacher" bekommen: die Flösse werden vor Ort zerlegt und mit Schwertransportern wieder zurück nach Wolfratshausen geschafft, um dort zum nächsten Einsatz zusammen gebaut zu werden. Schön, daß man ab und an auch was Neues über die (Wahl-)heimat lernt :-)

Donnerstag, 4. Juni 2015

Tag 143: Eintrittskarten

Eines der vielen Dinge, für die ich mich total begeistern kann ist Geschichte. Egal ob Altertum, Mittelalter, das Aufklärungszeitalter, die Zeit danach mit all den fälligen Revolutionen, Bismarck, die Weimarer Republik, Hitler-Deutschland oder die jüngere deutsche Geschichte ... einfach faszinierend, wie alles zusammenhängt und wie die kausalen Zusammenhänge sind -- und letzten Endes die Art, wie wir heute leben durch Ereignissen geprägt (oder entstanden) ist, die vor 1000en von Jahren passiert sind. Der langen Einführung kurzer Sinn: eine meiner regelmäßigen Lektüren ist das Magazin G/Geschichte. Dort wird monatlich ein anderes großes Thema aufgegriffen und in mehreren fundierten Beiträgen beleuchtet. Im aktuellen Heft geht es um die Hugenotten bzw. im größeren Rahmen um die prostetantische Bewegung und deren Entwicklung. Ein Thema, das da nicht fehlen darf, ist der Calvinismus.
Und dazu gab es in einem "Infokasten" neben dem eigentlichen Artikel einen Hinweis auf "Abendmahlsmarken", von denen ich bis dato noch nie gehört hatte. 
Die Calvinisten praktizierten in ihren Gottesdiensten (ebenso wie heute noch üblich im Evangelischen) nur ab und an eine "volle" Eucharistiefeier, d.h. Brot UND Wein gab es nur 3-4mal im Jahr. Heutzutage ist jeder Gläubige berechtigt, beides in Empfang zu nehmen. Bei den Calvinisten war es in ihrer Anfangszeit allerdings bei weitem nicht so! Nur die, die gottgefällig lebten, durften am Abendmahl teilnehmen. Beurteilt wurde dies durch Hausbesuche von Geistlichen im Vorfeld. Um jetzt während des Gottesdienstes gewährleisten zu können, daß nur die Berechtigten Brot und Wein erhalten, wurden Abendmahlsmarken ausgegeben (natürlich selbstredend gegen eine kleine Spende ;-)). Übernommen wurde diese Tradition im Übrigen von fast allen reformierten Kirchen und sie hielten sich bis weltweit bis ungefähr zur Zeit der Aufklärung im 18. Jahrhundert.


Dienstag, 2. Juni 2015

Tag 142: 7%

... beim Durchsuchen alter Unterlagen hab ich eine Notiz gefunden, die ich während einem Seminar nebenbei notiert habe: Nach diversen Forschungen bleiben lediglich 7%(!!) des Inhaltes eines Vortrages/eines Seminars längerfristig im Gedächtnis! Alle anderen Erinnerungen sind mit dem Auftreten, der Kleidung, irgendwelcher Unterhaltungen nebenbei, der Sitzordnung, ... verknüpft.

Würde mich mal interessieren, was die Zuhörer MEINER Vorträge vor Jahren noch alles so im Gedächtnis haben ;-)

Montag, 1. Juni 2015

Tag 141: ... als es noch kein Internet gab...

Einen runden Geburtstag feiert heute eine Erfindung von ARD und ZDF: der Videotext. Seit 1. Juni 1980 lief dieser erst im Testbetrieb (es gab damals bundesweit lediglich 70.000 teletexttaugliche Fernsehgeräte!). Der Regelbetrieb wurde erst 1990 begonnen, und obwohl das Ganze total altbacken aussieht (und ist) und man die Pixel einzeln zählen kann, ist der Dienst auch heute noch beliebt. Laut GfK nutzen täglich knapp 12 Millionen Zuschauer den Dienst (Stand 2014).

Und das finde ich erstaunlich, gerade da heute ja so gut wie jeder Internetzugang (oder EPG) zu Hause hat, dennoch scheint es für viele immer noch angenehmer zu sein, im Videotext nach dem aktuellen Programm zu schauen. In meiner alten Wohnung in Solln im DEBA-Hochhaus gab es sogar mehrere Informationsseiten zum Haus usw. Sieht also durchaus so aus, daß dieser doch schon "uralte" Dienst uns noch einige Zeit erhalten bleibt... und uns an unsere Jugend erinnert ;-)





Tag 140: Respekt!

Bei meiner täglichen Lektüre diverser Zeitungen fiel mir in der FAZ ein Artikel auf, der mich staunen ließ: Harriette Thompson ist 92... und hat letzten Sonntag den Marathon in San Diego erfolgreich zu Ende gebracht. Dafür hat sie 7 Stunden, 24 Minuten und 36 Minuten gebraucht -- und ist jetzt die älteste Marathonläuferin weltweit.


Tag 139: Gelandet

Elvis verbrachte ja bekanntlich einen Teil seines Armeedienstes in Deutschland, soweit nichts Neues. Neu war für mich aber, daß sich an der Stelle, an der er am 1. Oktober 1958 von Bord ging, eine Gedenktafel befindet.

Am 1. Oktober 1958 befand sich die Stadt schon sehr früh im Ausnahmezustand: bereits ab 5 Uhr strömten so gut wie sämtliche Jugendliche zur Columbuskaje in Bremerhaven, um den King zu sehen. Dort wurde die Anlandestelle des Truppentransporters General G.M.Randall weiträumig abgezäunt, um Tumulte zu vermeiden.

Und Elvis ließ sie warten: er kam erst als einer der letzten die Gangway herunter, und das sehr zurückhaltend, ohne Show oder sonstige Extravaganzen. Einen besonderen Spaß haben sich seine Kameraden erlaubt: diese haben immer wieder auf einen ihrer Kameraden gezeigt und das Jubeln der Fans damit angeheizt... und den Spaß sichtlich genossen.

Tag 138: Schönes Schielen

Wer schon einmal die Mona Lisa in echt gesehen hat, dem wird aufgefallen sein, daß es - wenn man an ihr vorbeiläuft - aussieht, wie wenn sie einem hinterherschauen würde. Und genau das (und das geheimnisvolle Lächeln dazu) ist vermutlich der Hauptgrund dafür, daß das Gemälde so bekannt ist.

Nun - wie kommt dieser Effekt zustande? Man nennt diese Technik in der Kunst "Silberblicktechnik".  Die Augenposition wird dabei nicht exakt symmetrisch dargestellt, sondern leicht zur Mitte hin verschoben -- die gemalten Personen schielen also. Aufgekommen ist diese Technik in der Renaissance und die Mona Lisa war eines der ersten Werke, bei der sie angewandt worden ist.


Donnerstag, 28. Mai 2015

Tag 137: die etwas andere Kommunikation

Heute sag ich's mal mit einem Bild, das ein alter Bekannter gerade auf Facebook gepostet hat -- Quelle folgt, sobald ich näheres weiß ;-)


Nachtrag: QUELLE ist BEEF 3/2015

Mittwoch, 27. Mai 2015

Tag 136: Nudeldrucker

... selbst gemacht Nudeln sind was tolles! Wer hat nicht alles so eine Nudelmaschine daheim (oder daheim gehabt), mit der man Nudelteig in lange Streifen schneiden kann? Und wie lange musste man rumprobieren, bis man die richtige Teigkonsistenz und -dicke raushatte, bis man wusste, wie schnell man die Handkurbel drehen muss, damit nicht alles reißt oder es nur einen einzigen Klumpen gibt? Dann noch alles trocknen, damit es nachher auch toll aussieht, wenn man die Nudeln dann für mehr oder weniger auserwählte Gäste, die man beeindrucken will, kocht... dennoch eine tolle Sache! 

Aber nun total "out" und passé... denn NUN gibt es den 3D-Nudeldrucker von Barilla. Da kann man am Rechner einfach seine ganz eigenen Nudeln gestalten, ob es jetzt Rosen sind oder Schnecken oder oder oder... und dann druckt das Ding das einfach. Einfach so. Vorgestellt wird der Nudeldrucker auf der Weltausstellung in Mailand die Tage. Anfänglich hat man wohl noch viel Geduld gebraucht: der Druck einer einzigen Nudel dauerte ca. 20 Minuten. Nun schafft man in dieser Zeit immerhin eine Portion. 

Witzige Idee, aber ob sich das durchsetzen wird? ;-)


Tag 135: Bayrisches Essen

Da wächst man in Bayern auf, verbringt bis auf eine kleine Ausnahme in Ulm (ja auch irgendwie fast Bayern) quasi sein ganzes Leben in diesem wunderschönen Bundesland ... und dann lernt man mit 36 doch noch eine neue wohl typische bayrische Süßspeise kennen: die Bavesen!

Gesehen hab ich das in St. Englmar, einer kleinen Gemeinde im südlichen bayrischen Wald auf einem kleinen Markt an Pfingstmontag. Neugierig wurde das Ganze natürlich gleich mal probiert.. und was war es? In fett ausgebackener Teig (ähnlich wie bei den Ausgezognen) gefüllt mit Pflaumenkompott. Absolut lecker (auch wenn das Ganze sich sicher direkt auf der Hüfte ablagert.... ;-))



Tag 134: Ceres - Cervisia - Cerealien - Demeter

Bei der Führung auf Schloß Trausnitz bei Landshut hab ich - wie schon erwähnt - so einiges gelernt. U.a. war in einem der Wandgemäle typisch für die Renaissance die römische Göttin Ceres abgebildet. Diese ist zuständig für den Ackerbau, für pflanzliches Wachstum (aber auch für die Ehe). Nicht verwunderlich also, daß sich von ihrem Namen das heute sehr gebräuchliche Cerealien ableitet. Aber auch das Wort für Bier in romanischen Sprachen "Cervisia" (oder Abarten davon) stammt von ihr ab. 

Im Griechischen wurde die gleiche Gottheit übrigens Demeter genannt.... auch das ist sicher jedem ein Begriff. 

Tag 133: Seele und Schnecken

Was ganz Banales, aber dennoch irgendwie interessant: Wer schon einmal eine Schnecke näher betrachtet hat (also nicht das Tier, sondern Förderschnecken ;-); dem ist eventuell schon mal aufgefallen, daß es welche gibt, die so eine Art Metallstab in der Mitte haben und eben welche, die das nicht haben. Dieser Metallstab wird die "Seele" einer Schnecke genannt.

Um das ein wenig besser zu illustrieren, hier mal zwei Bilder:

Seelenlose Schnecke
Schnecke mit Seele 

Dienstag, 26. Mai 2015

Tag 132: offen oder verdeckt?

Am Pfingstmontag waren wir bei einer Führung auf der Burg Trausnitz in Landshut, dem ehemaligen (und ersten) Stammsitz der Wittelsbachern. Dort habe ich viel Neues gelernt (wird mit Sicherheit hier nach und nach "verarbeitet"), u.a. woher der Spruch "unter der Haube (sein)" seine Herkunft hat.

So trug es sich zu, daß im Mittelalter unverheiratete Mädchen (also auch Bräute) ihre Haare noch offen trugen durften. Sobald sie verheiratet waren, hatten sie diese komplett unter einer Haube zu "verstecken". Daher also die Redensart "unter der Haube sein". Betrachtet man Porträts von adligen Damen (oder anderen Ehefrauen, nur gibt's da weniger Porträts) fällt dies auf: die älteren (verheirateten) Damen tragen meist die schillerndsten Hauben, die jungen Mädels (sofern unverheiratet) haben die Haare offen. Habe ich so noch nie bewusst darauf geachtet, wenn man's jedoch weiß, fällt's einem umso deutlicher auf.

Freitag, 22. Mai 2015

Tag 131: ... so war das also!

Astrid Lindgren wäre diesen November 100 Jahre alt geworden. Grund genug für die Süddeutsche Zeitung, Ihre 73jährige Tochter Karin Nyman zu interviewen. Das gab mir nicht nur die Gelegenheit, einem kurzweiligen Dialog zwischen dem Journalist und Lindgrens Tochter zu folgen, sondern hat mich auch lernen lassen, wie es zu Pippi Langstumpf kam.

Karin lag wohl mit einer Lungenentzündung im Bett und bat ihre Mutter, ihr von "Pippi Langstrumpf" zu erzählen. Den Namen hat sie sich einfach ausgedacht, wie wohl desöfteren. Und ihre Mutter, gesegnet mit einer begnadeten Phantasie erzählte ihr von Pippi und ihren Erlebnissen. Zu Papier gebracht hat sie die ganzen Geschichten erst einige Jahre später. So ähnlich entstanden wohl auch viele andere von Lindgrens Geschichten: entweder indem sie ihrer Tochter von fiktiven Charakteren erzählt hat oder indem sie sich an ihre eigenen Jugend und Kindheit erinnerte (Emil aus Lönneberga (bei uns heisst er Michel) fusste wohl z.T. auf den Erfahrungen aus ihrer Kindheit in Vimmerby).


Donnerstag, 21. Mai 2015

Tag 130: kurz und knapp

Heute hat mich mein Körper gezwungen, fast den ganzen Tag im Bett zu verbringen... außer Schlaf und Genesung ist heute wenig gewesen. Entsprechend gab's heute auch wenig Möglichkeiten, etwas wirklich neues zu lernen. Deswegen hab ich - bevor's mit'm Schlafen weitergeht - in ein Lexikon meiner Wahl gegriffen (nein, nicht, das, das ich neulich hatte ;-)) und den erstbesten fremden Begriff als Inspiration für heute genommen: Insurgent. Das ist lateinisch und bezeichnet einen Aufwiegler bzw. einen Aufständischen. Es gibt sogar einen Film mit diesem Titel, bzw. ein Teil der Filmreihe "Die Bestimmung" trägt diesen Beititel; eine Mischung aus Action und SciFi. Ob man den gesehen haben muss?

Mittwoch, 20. Mai 2015

Tag 129: Ausdauer

Zufällig bin ich beim Schmökern in einem uralten Lexikon, das ich gestern aus meinem Bücherregal gezogen habe und das ich als Kind fast auswendig kannte, auf das Thema "längste Regierungszeit eines Monarchen" gestossen. Und habe natürlich weiter geforscht und dabei herausgefunden, daß der Monarch, der nachgewiesenermaßen am längsten regiert hat, der ehemalige Herrscher des Swasilands ist: König Sobhuza II. Er hat 82 Jahre und 254 Tage das Land regiert. Er kam bereits mit 4 oder 5 Monaten auf den Thron, bedingt durch das frühe Ableben seines Vaters. Am 10. 12. wurde er zum Oberhaupt gekrönt, gestorben ist er 1982. Die ersten 21 Jahre seines Lebens regiert seine Großmutter stellvertretend für ihn.
Obwohl man bei so einer langen Amtszeit annehmen könnte, daß Sobhuza absolutistisch und v.a. diktatorisch regiert hat, ist dem nur zum Teil so: absolutistisch ja, aber sehr friedlich. Die Unabhängigkeit des Swasilands von Großbritannien handelte er ohne jedes Blutvergießen aus und er setzte sich Zeit seines Lebens (fast immer) gegen Gewalt ein. Außerdem wollte er die afrikanischen Herrscher vereinigen, was sicher ein gutes Ziel gewesen wäre, hätte er er es geschafft.

Oben erwähnte ich, daß Sobhuza nach bestätigten Quellen der am längste herrschende Monarch ist - deswegen hier noch ergänzend der Hinweis, daß Pepi II aus dem alten Ägypten sowie Tadjo aus dem koreanischen Goguryeoreich länger regiert haben sollen, aber dafür gibt es eben keine Belege.

... und noch ein Hinweis: in einer Hinsicht war Sobhuza ganz seiner alten Tradition verpflichtet: er hatte über 70 Frauen... das sind aber nur die, die er geehelicht hat... ;-)

Dienstag, 19. Mai 2015

Tag 128: Tragkraft

Heute war ich auf der Auffrischung vom Ersten-Hilfe-Kurs als betrieblicher Ersthelfer. Eigentlich eine langweilige Veranstaltung, weil man kennt die Dinge ja dann doch (trotzdem ist die Auffrischung sicher nie ein Fehler). Dennoch habe ich selbst bei dieser reinen Wiederholung etwas Neues gelernt: diese gold-silbernen Wärmedecken, die in jedem Erste-Hilfe-Kasten drin sind, können dazu benutzt werden, eine darauf liegende Person zu tragen! Aber nur dann, wenn in der Decke noch keine Risse oder Löcher sind... ansonsten reißen sie sofort, ähnlich wie Alufolie. Bis zu 130kg können mit dieser Decke bewegt werden. Hört sich unglaublich an, aber: wir haben es getestet. Einer lag drauf (zwar keine 130kg, aber sich knappe 100kg) und 6 haben die Decke seitlich etwas eingerollt und das "Opfer" ein gutes Stück weit getragen.

Ach im Übrigen: es existiert ja der weitverbreitete Glaube, daß die eine Seite zum Kühlen, die andere zum Wärmen ist. Allerdings ist der tatsächliche Unterschied der beiden Seiten bezüglich der Kühl- oder Wärmewirkung so gering, daß es total egal ist, mit welcher Seite man das Opfer zudeckt! Aber das habe ich bereits beim letzten Erste-Hilfe-Kurs gelernt...

Montag, 18. Mai 2015

Tag 127: "... das kann kein Schwein lesen"

... denk ich mir öfter mal bei der Arbeit, wenn bestimmte Kollegen handschriftliche Notizen oder Vorbestellungen notieren. Aber woher kommt der Ausdruck? 
Angeblich konnten die Mitglieder der Familie Swyn in Schleswig weit und breit als einzige lesen - alle ließen sich von ihr die Briefe vorlesen. Unleserliches konnte nicht einmal ein Swyn lesen... und geboren war der Spruch! 

Tag 126: Wer hat den längsten...

... Ortsnamen? Darüber gibt es seit Jahren einen Rechtsstreit zwischen Neuseeland und Wales. In Neuseeland gibt es einen Hügel mit dem wunderbaren maorischen Namen (83 Buchstaben!) Taumatawhakatanghangakoauauotamateaturipukakapikimaungaoronukupokaiwnenuakitanatahu, was soviel bedeutet wie "Der Felsgipfel, wo Tamatea, der Mann mit den dicken Knien, der die Berge hinunterrutschte, hinaufkletterte und verschlang, der Entdecker des Landes, seiner Geliebten auf der Flöte vorspielte". Aber das scheint ja nur ein Hügel zu sein (dessen Namen v.a. angeblich künstlich verlängert wurde lt. den Walisern). Den Namen des dortigen Dorfes mit dem längsten Namen habe ich hin und wieder schon einmal gelesen - und der wäre: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch; immerhin 58 Zeichen, die folgendes bedeuten: "Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels und in der Gegend der Thysiliokirche, die bei einer roten Höhle liegt." Dieser Name ist allerdings auch erst seit 1860 in Gebrauch (Llanfair wollte zum Start der Eisenbahnlinie auf sich aufmerksam machen), und somit auch künstlich verlängert. 
Wer auch immer den Wettstreit für sich entscheidet: interessant sind beide Ortsnamen auf alle Fälle. 



... und da stellt sich natürlich automatisch die Frage: was sind die kürzesten Ortsnamen? Da habe ich zwei gefunden: Å in Norwegen, im Osten der Insel Moskenesøy auf den norwegischen Lofoten. Zum anderen gibt es (völlig skurril) in Frankreich die Ortschaft Y, dessen Bewohner sich Ypsiloniens nennen. Auf Googlemaps (siehe unten) erkennt man auch, warum dieser Ort den ungewöhnlichen Namen trägt: die beiden Hauptstraßen des Ortes formen ein Y. 




Tag 125: Spaß mit der Bahn

Göttlich amüsiert habe ich mich heute über folgenden Artikel: der norddeutsche Rundfunk berichtet darüber, daß in Hamburg einige Jugendliche (?) die Tür einer S-Bahn mit Ytong-Steinen zugemauert haben. Während der Aktion waren sie vermummt und haben auch daran gedacht, die Kamera zuzusprayen.

Aufgefallen ist das Ganze wohl erst nach eineinhalbstündiger Fahrt quer durch Hamburg (vom Betriebsbahnhof über Blankenese und dem Bahnhof Altona). Die Bahn wurde aus dem Verkehr gezogen, das ganze erkennungsdienstlich behandelt und die Mauer wieder eingerissen (hat ja fast was symbolisches).

Übrigens ist das Ganze nicht umsonst (und somit dazu, was ich daraus gelernt habe): den Tätern droht eine hohe Geld- und eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren.

Anzumerken bleibt noch, daß die Spaßvögel wohl durchaus über handwerkliches Geschick verfügt haben müssen: die Ytongsteine waren passgenau für die Tür zugeschnitten und die Lichtschranke funktionierte ebenfalls noch. 
Interessant wäre eine Kamera in der Mauer gewesen, die die Reaktion der Fahrgäste gefilmt hätte, wenn sich die Tür öffnet ;-)



Tag 124: Goldene Straße

Als ich vor einiger Zeit von Limbach bei Chemnitz nach Amberg gefahren bin, führte mich mein Weg ein kurzes Stück die A6 entlang. Diese Autobahn hab ich glaube ich zuvor noch nie so richtig bzw. sehr selten genutzt. Aufgefallen ist mir dabei, daß entlang dieser immer wieder ein Schild zu finden ist über der Autobahnbezeichnung mit dem Namen "Via Carolina". Das hat mich (natürlich) interessiert und so habe ich mit ein paar Tagen Verspätung folgendes herausgefunden: 
Die Via Carolina war eine alte Handelsstraße zur Zeit Karl IV. (deswegen auch der Name), die im 14. Jahrhundert regen Handel zwischen Böhmen und Franken ermöglichte. Sie verlief aber weiter als nur zwischen diesen angrenzenden Ländern: beginnend in Luxemburg führte sie über Prag bis Breslau.

Die an der Strecke liegenden Dörfer und Städte profitierten massiv von dem Handel, den sie mit Reisenden treiben konnten. U.a. sieht man diesen mittelalterlichen Reichtum heute noch an den Städten der alten Handeslroute, z.B. in Trier, Luxemburg, Weiden, Pilsen, Königrätz, u.a.

Inzwischen wird gelegentlich die gesamte Autobahn ab Paris bis Prag als "neue Goldene Straße" bezeichnet.

Verlauf der BAB 6 in Deutschland

Wandtafel in der Stadt Weiden

ein Teil des mittelalterlichen Straßenverlaufs bei Hirschau

Samstag, 16. Mai 2015

Tag 123: Nachhaltigkeit

Beim Stöbern auf Facebook bin ich heute auf eine Seite aufmerksam geworden, die sich mit dem Thema Permakultur beschäftigt. Wie fast alles im Leben, fand ich auch das interessant und wollte wissen, was Permakultur genau sein soll. 

Und ich war erstaunt, daß es sich nicht wieder um irgendwelches extremes "Ökozeug" handelt, sondern um etwas echt vernünftiges: Permakultur ist Agrikultur, die auf die natürlichen Kreisläufe
und Wechselwirkungen in der Natur aufbaut. D.h. das genaue Gegenteil der leider viel zu häufig verbreiteten Monokulturen in der Landwirtschaft. Daß die auf Dauer der Umwelt eher schaden wie nutzen, ist nichts Neues. 

Die Permakultur zieht sich auf viel auf "frühere Standards" zurück, als die Bauern (bzw. generell die Menschen) eher lang- wie kurzfristig angebaut haben. Und mehr Vielfalt geboten war. Ein Hof war im Mittelalter ein eigenes kleines Universum, daß für alle dort befindlichen Lebewesen (egal ob Mensch, Tier oder auch Pflanzen) das hergegeben hat, was jedes brauchte um autark überleben zu können. Genau in diese Richtung geht das, was Permakulturbauern versuchen zu realisieren. Auf alle Fälle ein interessanter Ansatz!




Tag 122: Biber, Nutria, Bisam

"Morgen grillen wir :-) Was soll ich denn für Fleisch organisieren für Dich?" so meine Frage heute an meinen Freund. Als Antwort kam nicht etwa das zu erwartende klassische Rind oder Schwein sondern.... "Biber". Ich dachte nur, wo um alles in der Welt soll ich jetzt so spontan Biber herbekommen? Keine fünf Minuten später kam ein Alternativvorschlag: Nutria. Und da musste ich erstmal das Internet anwerfen, um rauszufinden, was das für eine Tier sein soll (und ob man's essen kann ;-))

Essen kann man's wohl - und es ist wie der Biber ein Nagetier. Sogar ähnlich aussehen tut das Tier. Allerdings ist es bisserl kleiner, aber größer wie ein Bisam (oft auch Bisamratte genannt - was aber nicht korrekt ist, weil der Bisam ebenfalls ein Nagetier und keine Ratte ist).
Ursprünglich stammt der Nutria aus Südamerika, der Bisam aus Nordamerika. Heimisch ist nur der Biber. Der lebt aber in keiner Konkurrenz zu den beiden. Bisam und Nutria aber sehr wohl: das ist aus Sichten der Wasserwirtschaft und Umweltbilanz aber nicht verkehrt: da ihnen sonstige natürlich Feinde fehlen, halten sie durch die wechselseitige Konkurrenz ihre Population gegenseitig unter Kontrolle.

Hier noch ein Übersicht wie man die drei Unterscheiden kann (muss ich mal drauf achten, wenn ich mal wieder entlang der Isar oder Donau unterwegs bin):


Nutria

P.S.: Ob das alles schmeckt, werd ich dann -sofern ich das Fleisch organisiert bekomme- demnächst in meinem Kochblog schreiben ;-)

Mittwoch, 13. Mai 2015

Tag 121: Hundeparcours

Agility ist für Hunde das, was Springreiten für Pferde ist. In der ursprünglich aus England stammenden Sportart müssen Hunde diverse Hindernisse in einer vorgegebenen Zeit bewältigen. Z.B. müssen sie Parcours laufen, unter Hindernissen hindurch, auf beweglichen Balken über Hindernisse drüber, ...  Die Sportart ist anscheinend sehr verbreitet und wird von vielen Hundesportvereinen angeboten.

Eine Abart davon ist Cat Agility; dasselbe für Katzen - diese Sportart ist allerdings weniger verbreitet.


 

Dienstag, 12. Mai 2015

Tag 120: Ampelmännchen mal anders...

Da schau her! Das konservative Wien kann auch anders:
Seit einigen Tagen gibt es dort etwas andere Ampelmännchen: Pärchen. Aber nicht nur "klassische", sondern auch homosexuelle. Diese halten Händchen oder umarmen sich. Damit will die österreichische Hauptstadt ihre Weltoffenheit bei kommenden Anlässen wie dem ESC 2015 oder dem Life Ball zu Gunsten HIV-positiver Menschen demonstrieren und für mehr Toleranz werben. Angemessen, nachdem ja der letztjährige ESC-Gewinner auch nicht "klassisch" war.

Nebenbei soll beobachtet werden, ob die etwas anderen Männchen dafür sorgen, daß Fußgänger bei einer roten Ampel eher stehen bleiben wie bei den klassischen.

Ich find's gut!

Hier mal ein Bild:


Montag, 11. Mai 2015

Tag 119: Wetterumschwung

Morgen soll's wieder soweit sein: der kurzen "Hitzewelle" (wenn man gute 20 Grad denn so nennen mag) sollen morgen heftige Gewitter gepaart mit dem ein oder anderen Hagelkorn folgen. Hagel... ja, wie entsteht der überhaupt?

Das Entstehen von Hagelkörnern verdanken wir letzten Endes der Energieerhaltung. Demnach geht Energie nie verloren, sondern wird nur umgewandelt. Was wird aber jetzt denn nun beim Hagel umgewandelt und wie bleibt die Energie erhalten? Wasserdampfmoleküle in einer feucht-warmen Luftmasse (auch "Wolke" genannt) enthalten per se sehr viel Bewegungsenergie (d.h. sie können sich frei bewegen und tun dies auch). Kondensiert dieser Wasserdampf (aufgrund zu hoher Temperaturunterschiede in so einer Wolke), entstehen die typisch hochreichenden Gewitterwolken. Nun sind die Moleküle also flüssig; d.h. weniger beweglich, was wiederum heisst, dass sie einen Teil ihrer Bewegungsenergie als Wärme an die Umgebung abgegeben haben; diese warme Luft steigt auf, dadurch kondensiert weiter und der Auftrieb wird immer stärker.
Sind die Gewitterzellen besonders groß, können die Aufwinde Geschwindigkeiten von deutlich mehr als 100 km/h Stunde erreichen! U.a. werden dabei auch Regentropfen nach oben in kältere Luftschichten geschoben, dort gefrieren sie zu Eisklumpen. Diese sinken wieder ab und es lagert sich eine neue Wasserschicht an (sogenanntes Zwiebelprinzip). Steigen diese wieder auf, gefrieren sie wieder. Und so weiter und so fort. Irgendwann hat man einen recht großen Klumpen, der entweder den Aufwinden "entweicht" oder schlicht zu schwer wird und deswegen zur Erde "sinkt" (naja, "sinken" hört sich recht niedlich an). Und schon hat man ein Hagelkorn...

Das größte Hagelkorn, das man bisher gesichtet hat, ging übrigens in South Dakota zur Erde. Es hatte einen Durchmesser von 20,32cm und wog 875 Gramm! Das wenn einen trifft, ....

Bleibt nur die Hoffnung, daß es morgen nur zu Gewitter kommt ... oder wenigstens nur zu kleinen Hagelkörnern. Ich werde mein Auto jedenfalls vorsorglich morgen vormittag in die Tiefgarage fahren ;-)

Tag 118: alte Sprachen

In Teilen der Schweiz und Italien wird eine Sprache gesprochen (siehe Bild unten), die sich lombardisch nennt. Diese ist eine romanische Sprache, die sich durch ein paar Besonderheiten von den anderen romanischen Sprachen unterscheidet: so ist der sogenannte "subtraktive Plural" etwas Besonderes: d.h. das anders wie in anderen indogermanischen Sprachen wird im Plural feminin kein Suffix hinzugefügt, sondern der Auslaut fällt weg (z.B. la dona - die Frau, i don - die Frauen). Ausserdem hebt sich das Lombardische weiterhin durch die post-verbale Negation ab (die gibt es in den anderen romanischen Sprachen gar nicht): im italienischen heisst "ich will nicht" wörtlich: "io non voglio" (das non steht VOR dem Verb!), im lombardischen wird aus diesem Satz "a vöri minga" (ich will nicht; das "nicht" steht vor dem Verb).

In Italien wird lombardisch so gut wie gar nicht mehr gesprochen, was v.a. daran liegt, daß Sprecher anderer Sprachen wie des Italienischen als wenig gebildet und der Unterschicht zugehörig, angesehen werden. In der Schweiz ist das anders (wie so vieles in der Schweiz): die Schweizer sprechen das lombardische durchaus noch, ein lokaler Fernsehsender strahlt sogar ab und an Beiträge in lombardisch aus. Dennoch gilt die Sprache als gefährdet.


Tag 117: Abschleppen für Fortgeschrittene

Gestern habe ich beim "faulen Sonntag" nebenbei die Glotze laufen gehabt. Nicht, um etwas bestimmtes zu sehen (kam eh nichts, was mich direkt angesprochen hätte), sondern nur, um die Ruhe und Stille etwas zu übertönen. Dabei lief u.a. auch Lindenstrasse - zwischen zwei Wahlberichten über die Bremer Wahl.

Dabei fiel auch das Wort "Pick-Up-Artist". Hört sich nach neumodischem Schnickschnack an und genau das ist es auch: die sogenannte Pick-Up-Community oder Seduction Community beschäftigt sich mit verschiedenen psychologisch ausgefeilten Methoden, wie man eine Frau (v.a. schnellstmöglichst) ins Bett bekommen kann. Dabei werden diverse Methoden aus der NLP-Technik angewendet, die unterbewusst sexuelles Interesse erzeugen sollen.
Die Männer die diese Technik anwenden, werden als Pick-Up-Artist (PUA) bezeichnet, beherrschen sie das Gebiet meisterhaft sogar als Pick-Up-Master, die höchste Stufe ist der Pick-Up-Guru.

Ich versuche ja selten Wertungen in die Posts in diesem Blog einzubringen, aber hier kann ich's mir nicht verkneifen: Ich finde so etwas hochgradig abstossend. Was ist nur aus dem klassischen "man-lernt-sich-kennen-und-irgendwann-funkt-es" geworden?? Frauen (oder auch Männer, PAU gibts wohl auch in die andere Richtung) werden als reine Lustobjekte gesehen, Gefühle sind überflüssig, die Spannung, jemanden einfach mal auf "normalem Weg" kennenzulernen und sich zu verlieben, ist völlig weg. Von Romantik gar nicht zu reden. Solche berechnenden Ansätze machen die Welt in meinen Augen kälter.

Tag 116: München II

Was ich auch noch nicht wusste,  ist, daß man die Bavaria nicht nur von außen (und unten) anschauen kann, sondern daß es in ihrem Inneren eine Wendeltreppe gibt, die in ihr Haupt führt. Von dort hat man aus mehreren Luken einen tollen Blick nicht nur über die Theresienwiese. Das muß ich bei nächster Gelegenheit mal ausprobieren :-)

Freitag, 8. Mai 2015

Tag 115: München!

Jetzt lebe ich schon so lange in bzw. knapp an München und weiß doch einiges noch nicht - da kam mir gerade ein Artikel des Münchner Merkurs ganz gelegen: So habe ich gelernt, daß im heutigen Jugendtheater, der sogenannten "Schauburg" in Schwabing, 5 Jahre lang mitten in den wilden 60er/70ern (genauer von 67 bis 72) die angesagtesten Disco Deutschlands untergebracht war. Im sogenannten Blow Up traten sogar Hendrix, Pink Floyd und Sammy Davis Jr. auf. Und das mitten im konservativen München! ;-)

Donnerstag, 7. Mai 2015

Tag 114: Cherophobie

Auf einem Seminar, das ich die letzten beiden Tage besucht habe, ist unter anderem der Begriff "Cherophobie" gefallen. Was'n das für ne Phobie?? Etwas, worunter ich nicht unbedingt leide: die Angst vor Fröhlichkeit. Betroffene versuchen sämtliche Orte bzw. Gelegenheiten zu vermeiden, bei denen es "lustig" zugehen könnte (z.B. Parties usw.), auch aus der Angst heraus, daß sie sich verstellen müssten.

Freitag, 1. Mai 2015

Tag 113: Linderung


Heute habe ich etwas eher unschönes lernen "müssen"/"dürfen": Das Wort palliativ habe ich in Krankenhäusern schon einmal gelesen, aber nicht gleich nachgeforscht, was es bedeutet.
Heute habe ich das und gelernt, daß Palliativmedizin die Medizin ist, die dann eingesetzt wird, wenn die kurative Medizin nicht mehr erfolgversprechend ist. D.h. wenn ein Patient so schwer krank ist, daß er nicht mehr geheilt werden kann (eben kurative Medizin greifen würde), dann versucht man wenigstens, ihm die Schmerzen zu nehmen so gut es geht, ihm ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. 
"Palliativ" kommt vom lateinischen pallium, was "Mantel" bedeutet. Man ummantelt quasi die Nebenwirkungen einer schweren Erkrankung (Schmerz, Depression, ...) und versucht, die Krankheitssymptome zu lindern. 

Tag 112: Solitär

Jeder kennt dieses Spiel: Solitär. Ein Holzspiel, bei dem man auf einem kreuzförmigen Brett immer einen Stein überspringen muß, der dann aus dem Spiel genommen wird. Das Ziel ist, die Steine so zu überspringen, daß nur noch einer übrig bleibt.


Was ich bisher nicht wusste ist, daß Solitär nicht immer nur kreuzförmig angeordnet sein muß. Vielmehr gibt es auch trapez-, stern-, unsymmetrische, Dreiecks- und weitere -anordnungen (siehe Bild).


Was ich auch nicht wusste, ist, daß man (auch wenn es unüblich ist) das Spiel zu zweit spielen kann. Da ist das Ziel dann ein anderes: wer als erstes zugunfähig ist, hat verloren.

Namen gibt es im Übrigen viele für dieses Spiel: Neben Solitär ist auch Steck- oder Solohalma, Springer, Jumper, Nonnenspiel oder Einsiedlerspiel gebräuchlich. In den USA wird der Name Solitaire häufig für das ebenfalls bekannte, gleichnamige Kartenspiel verwendet (bei uns auch als Patience bekannt), weswegen das Brettspiel dort in der Regel als Peg oder Sailor's Solitaire bezeichnet wird (oder als Hi-Q nach einem bekannten Spielhersteller).