Donnerstag, 12. März 2015

Tag 60: Fingerbillard


Gestern hat mir mein Freund ein Buch gezeigt und mich gefragt, ob ich das dort beschriebene Spiel kennen würde... meine Antwort lautete "nein" und so hatte ich schon wieder mal die Chance etwas Neues zu lernen (und das will ich Euch natürlich nicht vorenthalten)...

Das Spiel, um das es geht nennt sich Carrom und ist --kurz gefasst-- so etwas ähnliches wie Billard nur ohne Queue, sondern mit den Fingern. 

Hier mal zwei Bilder (vereinfacht die nachfolgende Erklärung) ;-)



Das erste Bild zeigt das Spielbrett, das quadratisch mit einer Seitenlänge von 74cm ist, das zweite den Aufbau zu Spielbeginn. Jeder Spieler hat zu Beginn 9 Steine und muß diese in die jeweiligen Ecken des Brettes befördern. Was man hier nicht sieht ist, daß an den Ecken kleine "Fangkörbe" befestigt sind (wie beim Billard eben), in die die eigenen Steine geschossen werden müssen. Der rote Stein ist der schwarzen 64 beim Billard ähnlich und nennt sich "Queen". Die beiden weißen bunten Steine sind die Spielsteine, mit denen der Spieler auf seine Steine schnippt.

Beim Schnippen gibt es natürlich verschiedene Regeln: zum einen darf nur innerhalb der beiden schwarzen Linien geschnippt werden, zum anderen nur im eigenen "Viertel" und zwar so, daß der Arm die eingezeichnete 45°-Linie nicht überschreitet.

Üblich ist es, auf das Brett einen feinkörnigen Sand zu streuen, der dafür sorgt, daß die Spielsteine so leicht wie möglich gleiten.

Gespielt wird wie beim Billard: das Spielrecht wechselt, wenn man KEINEN eigenen Stein versenkt hat. Gewonnen hat der, der natürlich als erste alle seine Steine versenkt. Wer die Queen "bestätigt, d.h. sie und anschliessend einen seiner eigenen Steine versenkt, erhält dabei Extrapunkte.

Das Spiel stammt vom indischen Subkontinent und prägt dort das Strassenbild; seit 1924 gibt es auch Turniere in Indien, seit 1956 auf internationaler Ebene. In Europa findet das Spiel seit den 80er Jahren immer mehr Anhänger, 1998 wurde in Berlin sogar erstmals ein Europacup ausgetragen und es gibt einen Deutschen Carrom (Dach-)verband (war ja klar, dass es in Deutschland gleich einen Dachverband gibt ;-)).

Auf jeden Fall sieht das ganze sehr spannend aus ... und ich freu mich auf meine ersten Versuche (bei denen ich vermutlich katastrophal scheitern werde).






1 Kommentar:

  1. ... inzwischen habe ich die Ehre gehabt, dieses Spiel auszutesten. Und bis auf die ersten Startschwierigkeiten, macht es wirklich Spaß! Und ist so ganz anders wie Billard ... mal davon abgesehen, daß man sein Fingerspitzengefühl damit toll weiterentwickeln kann .... :-)

    AntwortenLöschen