Damit man Sonntags auch mal bisserl rauskommt, die Nachbarin ohnehin um einen Fahrdienst gebeten hatte ... und damit ich die Umgebung hier besser kennen lerne, waren wir gestern in Mallersdorf. Auch ein kleines Nest mitten in Niederbayern, ca. 15 Minuten westlich von Geiselhöring.
"Land = Langweilig" denken viele im ersten Moment, aber bei näherer Betrachtung gibt es gerade in ländlichen Gegenden oft sehr viel zu entdecken -- oft mehr als in Städten, einfach weil viele Traditionen noch gelebt werden und "alte Geschichten" noch präsent sind.
So gibt es in Mallersdorf ein riesige Klosteranlage, seit 1869 bewohnt von Franziskanerinnen.
Die Anlage selber ist allerdings deutlich älter: gegründet bzw. geweiht 1107 diente es Benediktinern bis 1807 (Säkularisation) genau 700 Jahre als Heimat. Danach wurde es eine Zeitlang für Regierungsbehörden und als Dienstwohnungen genutzt, bis eben 1869 dort die "Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie" (oder auch "Mallersdorfer Schwestern") einzogen.
Der Gründer dieser Kongregation war Priester Nardini, der auch heute noch im Alltag der Schwestern eine Rolle spielt -- so trägt beispielsweise die von ihnen betriebene Realschule dessen Namen.
Neben der Realschule betreiben die Schwestern noch eine (größere) Landwirtschaft, einen Alterssitz für Geistliche, die "Fachakademie für Sozialpädagogik der Armen Franziskanerinnen Mallersdorf", eine Klostergaststätte... und (wohl am bekanntesten) eine Bierbrauerei. Dort braut seit über 20 Jahren Schwester Doris als Braumeisterin verschiedene Biersorten: eines davon ist das Zoigl - ein mit Hefe versetzes Helles. Dies durfte ich gestern kosten ... und es ist (wie vieles, was aus Klöstern kommt) wirklich ausgezeichnet und wird sicher nicht mein letztes gewesen sein ;-)
Das Zoigl aus Mallersdorf, ein Helles mit Hefe |
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