... heut geht es auf nach nach Niederbayern, nach Geiselhöring, ein Ort von dem ich bis vor ein paar Monaten noch nie etwas gehört habe. Also erstmal nachlesen, wo ich da überhaupt hinfahre und was es dort so an Wissenswertem gibt.
Viel ist das allerdings nicht; wie eben bei dörflichen Gemeinden/Städten so üblich (meine Heimatgemeinde nehme ich davon sicher nicht aus, die ist noch "langweiliger" ;-)). Gegründet wurde Geiselhöring von einem gewissen Giselher, -ing ist die typische bajuwarische Endung (wie -ingen im allemanischen Raum). Erstmals erwähnt wurde es 1140 (mein Heimatdorf übrigens 1143). 1287 wurde es mit Marktrechten ausgestattet (mein Dorf kam soweit nie ;-)), und das bekam der Gemeinde durchaus gut: sehr lange Zeit waren die dort abgehaltenen (v.a. Vieh-)märkte überregional bekannt. Der letzte Viehmarkt wurde 1977 abgehalten.
Geiselhöring profitierte zeitweise auch von der Trassenführung der bayrisch-königlichen Eisenbahn, die ab 1860 ausgebaut wurde und den Marktflecken zu einem zentralen europäischen Knotenpunkt im Eisenbahnnetz machte. Leider nur kurzzeitig. Dennoch tat dieser Aufschwung dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben des Marktes gut.
Zur Stadt wurde Geiselhöring 1952 ernannt: Hintergrund hierfür war u.a. die sprunghaft angestiegene Einwohnerzahl, bedingt durch zahlreiche Vertriebene aus dem Sudetenland usw. nach dem zweiten Weltkrieg.
Das war's dann schon mit den spannenden geschichtlichen Fakten... zwei interessante Dinge habe ich allerdings noch gefunden:
Zum einen rührt der Name der Band "Haindling" vom gleichnamigen Ortsteil Geiselhörings her, aus dem der Bandgründer stammt (und ich hab mich immer gefragt, wie man auf so einen Namen kommt ;-)).
Zum anderen war Geiselhöring in den letzten Wochen immer wieder in den bayrischen Medien präsent: so gibt es den durchaus begründeten Verdacht, daß die 2014 abgehaltenen Kommunalwahlen manipuliert worden sind. Eine Großbäuerin und Stadtratskandidatin stand im Verdacht, ihre im Ort gemeldeten zumeist osteuropäischen Hilfsarbeiter für die Wahl "benutzt" zu haben. Von diesen haben sehr viele (>95%!!) per Briefwahl "gewählt" ... die handeingetragenen Stimmanzahlen und das Ausfüllmuster dieser Stimmen waren aber so ähnlich, daß es auffiel und nicht nur die Staatsanwaltschaft, etliche Grafologen und die Medien beschäftigte.... Über 300 Stimmen wurden so "zuviel" abgegeben. Wiederholt wurde die Wahl Anfang 2015 -- der in der manipulierten Wahl gewählte Bürgermeister würde erneut gewählt, die Stadträtin, die hinter dem Betrug steckte, trat allerdings nicht mehr an (und ist auch inzwischen aus der CSU ausgetreten). Das Bild, das das restliche Deutschland von Bayern und der CSU und der (oftmals leider nicht nur vermuteten) Spezlwirtschaft hat, hat sich dadurch natürlich nicht gerade gebessert....
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