Donnerstag, 5. März 2015
Tag 53: Reisen und Zählen...
Heutzutage werden Volkszählungen in der breiten Öffentlichkeit diskutiert; einerseits weil eine solche massive Kosten verursacht, zum anderen als ungenau gilt und v.a. weil der Datenschutz auf eine gewisse Art und Weise ausgehebelt wird. Ich erinnere mich noch gut daran, daß ich bei der letzten Zählung 2011 (ist das wirklich schon so lang her???) zu den "Ausgewählten" gehörte und Besuch von einem Zähler bekommen habe... mich haben die Fragen nicht gestört, es war nichts dabei, was die Grenze zu "geht keinen was an" überschritten hätte (ausserdem wird über die Werte ja ohnehin nur ein Mittelwert gebildet...).
Wann war denn aber nun die allererste Volkszählung überhaupt? Wo kommt das ganze her? Dazu habe ich heute im National Geographic einen netten kleinen Artikel gesehen: die erste Volkszählung fand Ende des 11. Jahrhunderts in England auf Weisung von Wilhelm dem Eroberer statt. Er hatte die Befürchtung, überfallen zu werden und wollte deswegen mal wissen, wieviele Menschen in seinem Land so leben und was die so besitzen. Also hat er Volkszähler in jeden Bezirk geschickt, die innert vier Jahren Angaben über Grundstücksgrößen, Zahl und Art der Arbeiter, Vieh und dessen Wert erfasst haben und sie in zwei Bänden niedergeschrieben haben: dem sogenannten Domesday Book, anhand dessen der König u.a. künftig auch Steuern und Abgaben genau festlegen konnte.
Die Bezeichnung Domesday entstand um das Jahr 1180 (also rund 100 Jahre nach der Erfassung), da später nichts mehr angefochten werden konnte. Interessant ist, daß der Besitzstand einzelner darin aufgeführten Personen (gerade des Adels) bis heute für die Staatsverwaltung eine zuverlässige Grundlage darstellt zur Berechnung von Steuern usw.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen