Dienstag, 31. März 2015

Tag 78: Hummer abkochen

Eine echte Delikatesse ist ein frisch abgekochter Hummer. Nur wie macht man das mit dem Abkochen am Besten? Denn das sollte schon (egal, welches Tier man tötet!) absolute Grundvoraussetzung sein: schnell soll es gehen und so, daß das Tier am besten nichts merkt.

Also sollte man sich informieren, bevor man einfach loslegt! 
Gesagt, getan: man braucht richtig heiß kochendes Wasser, das auch schon richtig blubbern sollte. Also nicht nur bisserl warm ist. Dann hält man den Hummer ca. 1 Minute lang mit dem Kopf nach unten, so daß sich das ganze Blut dort sammeln kann. Nach dieser Minute lässt man ihn schnell ins heiße Wasser gleiten. So ist gewährleistet, daß der Tod sofort eintrifft. Nun muß man ihn nur noch 5-8 Minuten in dem kochenden Wasser lassen und fertig ist die Delikatesse! 

Ein fataler Fehler ist, den Hummer mit dem Schwanz zuerst ins Wasser zu lassen: dies äußern die Tiere auch durch wirklich hörbare Schmerzenslaute!! 

Leider wird nicht überall so sorgfältig mit den Tieren umgegangen, v.a. dort nicht, wo es schnell gehen muss (Großküchen im Ausland). Man sollte sich also wohl überlegen, wo man Hummer verzehrt! Oder man macht es am besten selber, wie es geht steht ja oben ;-)

Guten Appetit! 

Tag 77: Esel!

Passend zum heutigen Palmsonntag wollte ich mal wissen, wo die "Tradition" des "Palmesels" herkommt. 
Kennen tut diese vermutlich jeder: Wer am Palmsonntag als letztes aus dem Bett gekrochen kommt, ist der "Palmesel" und darf auch entsprechend den ganzen Tag gefoppt werden. Nun woher kommt das? Erklärungen finden sich im Internet nur wenige, und auch noch nicht unbedingt deckungsgleiche. Und eine richtig "Schöne" ist auch nicht dabei. 

Erinnert werden soll -klar- an den Einzug Jesu am Sonntag vor der Kreuzigung in Jerusalem, als er mit Palmwedeln und viel Jubel von den dortigen Bewohnern empfangen wurde. Eingeritten ist er auf einem Esel. Bis zur Reformation bzw. spätestens bis zur Säkularisierung gab es eine fast an allen Orten eine große Palmsonntagsprozession, bei der der Dorfpfarrer auf einem Esel mitgeritten ist. Allerdings nicht als letzter, sondern wohl als zentraler Punkt der Prozession. Ein x-beliebiger Dorfpfarrer ist aber ja nicht Jesus und verfügt also nicht unbedingt über die Macht, einen Esel dazu zu bekommen, das zu tun was er tun soll innerhalb so einer Prozession. Und so waren die "Palmesel" doch recht oft recht störrisch. Im Laufe der Zeit wurde so der "lebendige" Esel meist durch einen Holzesel (mit Holzjesu) ersetzt; und dieser Brauch einer Prozession mit Holzesel ist heute noch in ein paar ganz wenigen Gemeinden üblich. 

Mit der Kür eines "Palmesels" am Palmsonntag wollte man wohl an die "störrischen" Esel erinnern: der, der nicht aus den Federn kommt -- zum Frühstückstisch z.B. -- verhält sich ja auch störrisch. 
DAS ist zumindest die eine Erklärung, die ANDERE gibt als Grund für die Bezeichnung an, daß damit an den Holzesel erinnert werden soll: der menschliche "Palmesel" als Metapher für den Holzesel, der sich ohne jegliche Gegenwehr oder Meinungsäusserung ziehen lässt, wohin man ihn zieht (was soll er auch sonst machen? Ist ja aus Holz :-D). 

Mir scheint die erste Erläuterung zusammen mit der Tatsache, daß Esel auch oft als "dumm" bezeichnet werden die wahrscheinlichere zu sein. Allein schon deswegen, weil die Meinung, dass damit ein Mensch, der sich total leicht lenken lässt widersprüchlich ist zum "verspäteten Aufstehen" -- zumindest in meinen Augen.

Tag 76: die Länge macht's!

... und wieder eine Wochenendspause...
... und wieder viele Nachträge ... ;-)


So habe ich am WE unter anderem etwas gelernt, was die Hobbygärtner unter Euch interessieren dürfte (ich selber habe ja leider keinen Garten, aber man weiß ja nie, was die Zukunft bringt...):
Wer hat sich nicht schon mal darüber geärgert bzw. Ärger darüber mitbekommen, daß der Nachbar (v.a. der NACHBAR! ;) ) einen perfekten englischen Rasen hat und bei einem selber sprießt entweder das Unkraut nach allen Regeln der Kunst oder man hat wunderbar kahle, trockene Stellen im Garten oder oder oder... jedenfalls ist der eigene Rasen bei weitem nicht so schön wie der vom Nachbarn. Dabei war er das doch irgendwann mal! Was hat man also "falsch" gemacht?

Das Thema kam am Rande eines WE-Gespräches mit Freunden auf: und da ist es gut seinen eigenen "Privatgärtner" dabei zu haben. Der einem dann erläutert, daß viel davon abhängt, daß man "richtig" mäht. Der eine oder andere denkt jetzt vielleicht: "was kann man da denn falsch machen"? Ne ganze Menge, einer der wesentlichen Fehler ist wohl, daß oft zu kurz gemäht wird. 5mm sollten das Gras mindestens haben, ansonsten wird der Boden darunter rissig, Samen von unerwünschten Pflanzen (z.B. der allseits gefürchtete Löwenzahn) geraten hinein und es blüht und sprießt alles, nur der Rasen nicht.

Die Moral also von der Geschicht: schneid Deinen Rasen unter 5mm nicht! ;-)

Freitag, 27. März 2015

Tag 75: Seeigel

Auch heute geht es um kulinarische Köstlichkeiten (?): den Seeigel.

Letztes Wochenende gab es an unserer Theke frische Seeigel zu kaufen. War mir neu, daß man sowas essen kann. Bzw. daß es an diesen Tierchen überhaupt was essen kann. Kann man. Und zwar die Gonaden (Eierstücke) der weiblichen Tiere. Mehr gibt's in so einem Tier nicht (siehe Bild).
Und wie schmecken die? Keine Ahnung, ich hab nur dran gerochen und dann verzichtet... :-D
Ein sehr, sehr intensiver Salzwassergeruch haben meine Neugier nämlich schon gestillt. Die Kollegen, die sich an die Eierstöcke gewagt haben, meinten, es wäre geschmacklich ähnlich wie Austern. Mit diesen haben die Seeigel mehr gemein: beide werden lebend verzehrt...



Donnerstag, 26. März 2015

Tag 74: Kokoswasser

Aus welchen Gründen auch immer bin ich in der letzten Zeit auf dem "Kokswasser"-trip. Das ist gar nicht so verkehrt, weil erstens ist das "Zeug" gesund und zweitens trinke ich so am Tag wenigstens meine 2-3 Liter (zusammen mit Kaffee vermutlich sogar mehr ;-)).

Natürlich fällt meine neue "Spinnerei" im Kollegenkreis auf und so wurde ich mehrfach gefragt, was das überhaupt genau ist: Kokoswasser. 
Hier nun also eine kleine Erklärung: eine Kokosnuss besteht aus Wasser und "Fleisch"; nimmt man nur das Wasser, hat man eben Kokoswasser (NB: warum korrigiert da der Mac "KOKSwasser"? ;-)). Nimmt man nur das Fleisch, hat man Kokosschnitzel (oder -raspel oder eben die Stücke, die es oftmals zu kaufen gibt). Und was ist nun Kokosmilch? Kokosmilch ist die Kombination aus beidem; zermanscht und durch ein Tuch gepresst.

Ob es allerdings wirklich gesund ist? Es enthält sicher etliche Spurenelemente, wenig Zucker (außer es wurde zusätzlich gesüßt), aber... die positiven Aspekte, die man ihm nachsagt, wurden bisher nicht nachgewiesen. Also: wer's trinkt, trinkt's weil's schmeckt... der Rest ist (vermutlich) Humbug ;-)

Hier noch ein Link zu den Nährwerten des "guten Stücks": http://www.naehrwertrechner.de/naehrwerte-details/H151011/Kokoswasser/

Tag 73: Rüben statt Rohr

Gerade im G/Geschichte-Magazin gelesen (interessante Zeitung im Übrigen!):
Heute vor 204 Jahren (also 1811) herrschte in Europa Zuckermangel: wegen einer Kontinentalsperre gegen England kommt kein Rohrzucker aus Indien mehr an. Napoleon befahl daraufhin den Anbau von Zuckerrüben; so entwickelte sich die europäische Zuckerindustrie.
Dabei wurde schon Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckt, daß der Saft der Runkelrübe Zucker enthält. Diese Entdeckung wurde aber --aus welchen Gründen auch immer-- zunächst nicht weiter verfolgt bzw. verwertet. Erst etliche Jahre später, um den Jahrhunderwechsel wurde begonnen, Zuckerrüben zu züchten, um deren Zuckergehalt hoch zu bekommen (ursprünglich betrug er ca. 1,5% -- heutzutage sogar bis zu 20%). 1809 wurde ein Buch über diese Thematik veröffentlicht, in der auch auf die Erfahrungen mit der ersten Pilot-Zuckerrübenfabrik eingegangen wurde. Auf verschlungenen Wegen geriet dieses Produkt an Napoleon (oder an einen seiner zahlreichen Berater).
... dass genau dieses Buch ihm helfen sollte, für "Ruhe im Land" zu sorgen, als durch die von ihm selber verhängte Wirtschaftsblockade gegen England (er wollte England schwächen) kein Zucker mehr da war, war da noch nicht absehbar. 
Im übrigen produziert auch heute noch Frankreich den meisten Rübenzucker, gefolgt von Deutschland. 

Mittwoch, 25. März 2015

Tag 72: Fleisch!

Der heutige Blog dreht sich (wie so vieles in meinem Leben ;-)) um die Arbeit:

Um auch dieses Jahr wieder etwas Besonderes anbieten zu können, haben wir uns von unserem Hauptlieferanten ein Muster einer "alten Kuh" vorbeibringen lassen. Zunächst ging die Überlegung Richtung Txogitxurindfleisch -- Fleisch 18 Jahre alter Kühe aus Galizien. Dieses wäre aber preismäßig so intensiv gewesen, daß ein Verkaufserfolg nicht garantiert wäre... das schwerwiegendere Argument gg. Txogitxu war aber, daß das Fleisch schon im rohen Zustand äußerst geruchsintensiv und somit die offene Lagerung erschwert ist. Zudem hat unser Lieferant es auch einfach nicht herbekommen ;-)

Was er aber bekommen hat, sind jüngere "alte" Kühe: Fleisch von 7jährigen Rubia Gallega-Kühen. Das Fleisch war wirklich exquisit: sehr, sehr zart (auch im fast rohen Zustand), leicht nussig und süsslich im Aroma - muß man unbedingt probiert haben!

Noch ein paar Infos zu den Rubia Callega-Rindern: das auch "galizische Blondvieh" genannte Rind ist eine mittelgroße Fleischrasse mit blondem Fell. Sie werden bis zu 500kg schwer (oder besser "leicht" für eine Fleischrasse). Man vermutet, daß die Rinder mit den Gallaekern (ein Keltenstamm) aus dem heutigen Frankreich bei deren Ansiedlung in Spanien mitgekommen sind. Es ist bis heute ausschliesslich in Galizien beheimatet, dort v.a. in den Provinzen Lugo und A Coruña. Der Bestand beträgt knapp 200000 Tiere; ob das so bleibt, wenn das Fleisch dieser bekannter wird? Und ob auch der relativ niedrige Preis dafür bleibt?

Ich freue mich jedenfalls, etwas neues gefunden zu haben und kann allen Grillliebhabern nur zu einem Besuch bei uns raten ;-)

Abb1.: so sehen die Tiere von außen aus... 


Abb2.: ...und so von innen (Ribeye)

Montag, 23. März 2015

Tag 71: 10045255

Heute habe ich erfahren, daß am Sonntag bei der Bundesligapartie FC Bayern gg. Borussia Mönchengladbach der 10.000.000 Besucher in dieser Bundesligasaison Gast war. Das ist ein Novum, denn in den vergangenen 36 kompletten Bundesligaspielzeiten wurde die 10-Millionen-Marke wohl nie geknackt. Nun waren es nach 234 Begegnungen am Ende des 26. Spieltages bereits 10.045.255 Besucher.

Schön, daß sich immer mehr Menschen für Fussball interessieren und ihren Verein unterstützen wollen ... noch schöner wäre allerdings, wenn dieses Interesse bleiben würde und über ein reines "Event" hinausgehen würde ... und die vielen Gäste IHREN Verein WIRKLICH unterstützen, in dem sie ihre Spieler anfeuern und mit Gesängen usw. begleiten. ODER wenn die, die genau dies tun wollen/würden, die Karten bekommen würden...


Tag 70: Klosterbier

Damit man Sonntags auch mal bisserl rauskommt, die Nachbarin ohnehin um einen Fahrdienst gebeten hatte ... und damit ich die Umgebung hier besser kennen lerne, waren wir gestern in Mallersdorf. Auch ein kleines Nest mitten in Niederbayern, ca. 15 Minuten westlich von Geiselhöring. 

"Land = Langweilig" denken viele im ersten Moment, aber bei näherer Betrachtung gibt es gerade in ländlichen Gegenden oft sehr viel zu entdecken -- oft mehr als in Städten, einfach weil viele Traditionen noch gelebt werden und "alte Geschichten" noch präsent sind. 

So gibt es in Mallersdorf ein riesige Klosteranlage, seit 1869 bewohnt von Franziskanerinnen. 
Die Anlage selber ist allerdings deutlich älter: gegründet bzw. geweiht 1107 diente es Benediktinern bis 1807 (Säkularisation) genau 700 Jahre als Heimat. Danach wurde es eine Zeitlang für Regierungsbehörden und als Dienstwohnungen genutzt, bis eben 1869 dort die "Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie" (oder auch "Mallersdorfer Schwestern") einzogen.
Der Gründer dieser Kongregation war Priester Nardini, der auch heute noch im Alltag der Schwestern eine Rolle spielt -- so trägt beispielsweise die von ihnen betriebene Realschule dessen Namen. 

Neben der Realschule betreiben die Schwestern noch eine (größere) Landwirtschaft, einen Alterssitz für Geistliche,  die "Fachakademie für Sozialpädagogik der Armen Franziskanerinnen Mallersdorf", eine Klostergaststätte... und (wohl am bekanntesten) eine Bierbrauerei. Dort braut seit über 20 Jahren Schwester Doris als Braumeisterin verschiedene Biersorten: eines davon ist das Zoigl - ein mit Hefe versetzes Helles. Dies durfte ich gestern kosten ... und es ist (wie vieles, was aus Klöstern kommt) wirklich ausgezeichnet und wird sicher nicht mein letztes gewesen sein ;-)


Die Braumeistern Schwester Doris... Lebensfreude pur! :)
Das Zoigl aus Mallersdorf, ein
Helles mit Hefe

Tag 69: Schnell, Schneller, ICE

... und wie jeden Montag hole ich jetzt die fehlenden Einträge vom Wochenende nach. Leider war zu Beginn der Blogreihe nicht mal in Traum daran zu denken, daß meine Wochenenden mit wichtigeren Dingen als vor'm Rechner zu sitzen und zu bloggen, ausgefüllt sein könnten. Der geneigte Leser möge mir also die "allwochendliche Pause" verzeihen.

Nun aber zu Inhaltlichem: An Berichten über Jubiläen bestimmter Ereignisse stellt man immer wieder fest, wie schnell die Zeit vergeht, v.a. wenn man sich selber noch entsprechende Meldungen erinnert und einem diese zwar nicht wie "gestern" vorkommen, aber eben auch nicht wie "vor 30 Jahren". So ging es mir heute früh (mal) wieder: Am 19. März 1985 (passend zum Jubiläum "150 Jahre deutsche Eisenbahn" -- auch daran erinnere ich mich), also vor 30 Jahren, fuhr das erste mal ein (besser zwei) ICE auf deutschen Schienen. Damals noch als Testfahrzeuge unter der Bezeichnung "InterCityExperimental": Halten die Schienen den Belastungen stand? Wie verhalten sich die Wagen im Hochgeschwindigkeitsbetrieb? Wie müssen die Stromabnehmer für eine Geschwindigkeit von 300 km/h gebaut sein? Wie die Oberleitungen? Wie lässt sich ein bis zu 400m langer, hunderte Tonnen schwerer Zug zuverlässig abbremsen? Durch all diese Untersuchungen werden noch einige Jahre ins Land streichen, bis endlich die Serienreife gegeben ist: 1991 ist es soweit und die ersten Hochgeschwindigkeitszüge (nun unter dem Namen "InterCityExpress") rollen über deutsche Schienen.

Inzwischen besitzt die Bahn 253 ICE-Züge aus verschiedenen Baureihen, der ICE3 ist davon der "schnellste" mit bis zu 320 km/h. Mit einem solchen bin ich vor Jahren mal in der früh von Bremen irgendwo ins Ruhrgebiet gefahren: und das war wirklich beeindruckend, mit welcher Geschwindigkeit vorm Fenster die Dörfer und Felder an einem vorbeirauschen...

Freitag, 20. März 2015

Tag 68: die armen Schafe...


... auf der Biofach vor einiger Zeit habe ich eine Zeitschrift mitgenommen: vegan & bio von Schrot&Korn. Beim (gemeinsamen ;-) Blättern bin ich dabei neulich darauf gestossen, daß es sowas wie "vegane Wolle" gibt. WIE BITTE WAS? 

Das hat mich jetzt eine zeitlang beschäftigt und so habe ich heute nachgeschaut, WAS das genau sein soll. Lt. einer veganen Seite ist das Wolle, die aus pflanzlichen oder synthetischen Fasern hergestellt wird... damit auch ja kein armes Schaf seine Wolle für den Menschen lassen muss... (dass die stellenweise ganz froh sind, im Sommer ihr dickes Kleid zu verlieren, sei dahin gestellt...)

Dabei zählt wohl zu der veganen Wolle KEINE solche, die von Schafen gewonnen wird, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Die von diesen gewonnenen Wolle ist "nur" vegetarisch.

Aus was kann man nun vegane Wolle gewinnen? Auch hier habe ich etliches gefunden: an erster Stelle steht Baumwolle (leiden die Baumwollstauden nicht, wenn man die Baumwolle pflückt??), das ist ja noch nicht mal erstaunlich. Daß man aber auch aus Bambus, Brennnesseln, Hanf, Soja, Algen oder Holzfasern Wolle herstellen kann, war mir neu... ;-) 

Von den synthetischen Wollen fand ich rPET am interessantesten: das ist Wolle, die aus Polyester, das beim Recyclen von Plastikflaschen gewonnen wird, hergestellt wird.

Fazit: man kann's auch übertreiben.... und ich bleib bei Schafwolle.. ;-)

Tag 67: Hinduismus

... ist eine den meisten Menschen nur dem Begriff nach bekannte Religion. Daß sie nicht nur in Indien verbreitet ist, sondern insgesamt ca. 1,1 Milliarden Anhänger hat und damit die drittgrößte Religion der Welt ist, wissen viele nicht. Grund genug, sich mit diesem Glauben zu beschäftigen.

Dabei bin ich auf einen netten "Nebenaspekt" gestoßen: es gibt ein heiliges Gedicht für Hindus: das Bhagavad Gita. Es gibt ein Gespräch zwischen dem Gott Krischna und seinem Schüler Arjuna wieder. Krischna unterweist ihn in den Grundlagen des Hinduismus, damit er die Probleme eines Sterblichen mit Weisheit bewältigen kann.

Mittwoch, 18. März 2015

Tag 66: Mönchskopf

Was besonders leckeres (und auf jeder Käseplatte optisch sehr ansprechendes) sind Tête de Moine-Röllchen. Nur was genau ist das für ein Käse? Tête de Moine ist ein zylinderförmiger Halbhartkäse aus der Schweiz. Sein Name bedeutet übersetzt "Mönchskopf". Die Infos kannte ich schon. Neu hinzugelernt habe ich heute, daß er seine Ursprünge im 12. Jahrhundert (!!!) im Schweizer Kloster Bellelay hat. Schon damals schabten die Mönche den Käse zu feinen Rosetten. Erst seit 1982 gibt es dafür ein spezielles Werkzeug: die Girolle. Erstaunlich, daß es dieses erst seit gut 30 Jahren gibt...

Dienstag, 17. März 2015

Tag 65: Entwirren leicht gemacht

Wer mich kennt, weiß, daß die Mathematik auf mich eine starke Faszination ausübt. Einfach weil sie eine unheimlich schöne, in sich geschlossene Wissenschaft ist. Und so logisch. Geradlinig, schnörkellos, eindeutig (meistens), glatt... Mathematik wirkt auf mich seit jeher einfach beruhigend.

Nun denn, genug der Lobhudelei auf eine meiner liebsten Wissenschaften, hier nun der heutige Blogartikel. Dieser beschäftigt sich mit dem sogenannten Unknoten. Oder auch "trivialer Knoten" genannt.

Der Unknoten ist der einfachst mögliche mathematische Knoten: eine einfache geschlossene Schlaufe. Egal wie komplex ein Gebilde aussehen mag, solange man es "auflösen" kann OHNE daß es Verknotungen gibt  (und OHNE daß man die Schnur durchschneiden müsste), ist es ein trivialer, also UN-Knoten.
Man kann triviale Knoten im Wesentlichen auf die Kurve {(x,y,0):x^2 +y^2 = 1} reduzieren: sprich auf einen geschlossener Kreis.

In der Realität (Segler u.ä. ist dies vielleicht ein Begriff) gibt es zwei bekannte Knoten, die Unknoten
sind: der Trompeten- und der Würgeknoten. Beide sind sehr stabile Knoten, solange man nicht am "falschen" Ende zieht ;-)

Hier noch zwei Bilder dazu:

Abb1: Würgeknoten

Abb2: Trompetenknoten


Montag, 16. März 2015

Tag 64: Money, Money, Money

Gerade zufällig gelesen: der reichste Deutsche ist lt. der aktuellen Forbesliste zum ersten Mal Georg Schaeffler. Der "Schorsch" ist seit Geburt an reich und Aufsichtsratschef der Schaeffler AG. Die Schaeffler AG ist eines der größten europäischen Industrieunternehmen, die noch in Familienbesitz sind und als Zulieferer für die Automobilindustrie fungieren.

Die Erben des Aldi-Gründers Karl Albrecht rangieren "nur" noch auf Platz 2.

Sonntag, 15. März 2015

Tag 63: 15. März 1985

Für mich sehr wichtig ist, daß sich heute ein wichtiges Ereignis "monatet" (oder wie nennt man "sich jähren" auf Monate bezogen? ;-), für die Allgemeinheit ist aber wohl eher interessant, daß sich nachfolgendes heute zum 30. Mal jährt:

Heutzutage ist sie die gebräuchlichste TLD (Top Level Domain) schlechthin: das erste Mal wurde .com am 15.03.1985 für das Computerunternehmen Symbolics registriert.

Tag 62: aufgelöst...


Beim Stöbern im Internet bin ich auf die niederländischen Antillen gestossen; eine Inselgruppe mit 6 Inseln in der Karibik, deren Name mir durchaus ein Begriff war. Was ich allerdings nicht wußte, ist das diese 2010 aufgelöst wurden.
Diese Auflösung ist Ergebnis eines Referendums im Jahre 2000, bei dem auf allen 6 Inseln über die Frage "Autonomie ja/nein?" abgestimmt wurde. Dabei haben sich die Bewohner der 6 Inseln recht unterschiedlich entschieden, außer auf Sint Martens sprachen sich die Mehrheit der Bewohner gegen die Autonomie aus.  
Es wurde dann ein Beratungsausschluß gegründet, der die Auflösung des Landes "Niederländische Antillen" empfahl sowie die Bildung zweier autonomer Länder innerhalb des Königreichs (Sint Maarten und Curaçao) und die Eingliederung der übrigen Inseln in die Niederland als sogenannte "besondere Gemeinden" (Bonaire, Saba und Sint Eustasius). Die 6. Insel Aruba war bereits davor schon autonom.

Samstag, 14. März 2015

Tag 61: Teures Nickerchen

Heute mal etwas ganz Banales als Nachtrag zu gestern: da durfte ich auf die schmerzhafte Art lernen, daß eine Taxifahrt von Wolfratshausen nach Höllriegelskreuth 30 (in Worten DREISSIG) Euro kostet (dabei hat der Taxifahrer den Taxameter schon kurz nach Baierbrunn ausgeschaltet und ich hab mich nicht ganz heimfahren lassen). Und die Lehre daraus? Nie wieder in der letzten S-Bahn einschlafen ;-)



Donnerstag, 12. März 2015

Tag 60: Fingerbillard


Gestern hat mir mein Freund ein Buch gezeigt und mich gefragt, ob ich das dort beschriebene Spiel kennen würde... meine Antwort lautete "nein" und so hatte ich schon wieder mal die Chance etwas Neues zu lernen (und das will ich Euch natürlich nicht vorenthalten)...

Das Spiel, um das es geht nennt sich Carrom und ist --kurz gefasst-- so etwas ähnliches wie Billard nur ohne Queue, sondern mit den Fingern. 

Hier mal zwei Bilder (vereinfacht die nachfolgende Erklärung) ;-)



Das erste Bild zeigt das Spielbrett, das quadratisch mit einer Seitenlänge von 74cm ist, das zweite den Aufbau zu Spielbeginn. Jeder Spieler hat zu Beginn 9 Steine und muß diese in die jeweiligen Ecken des Brettes befördern. Was man hier nicht sieht ist, daß an den Ecken kleine "Fangkörbe" befestigt sind (wie beim Billard eben), in die die eigenen Steine geschossen werden müssen. Der rote Stein ist der schwarzen 64 beim Billard ähnlich und nennt sich "Queen". Die beiden weißen bunten Steine sind die Spielsteine, mit denen der Spieler auf seine Steine schnippt.

Beim Schnippen gibt es natürlich verschiedene Regeln: zum einen darf nur innerhalb der beiden schwarzen Linien geschnippt werden, zum anderen nur im eigenen "Viertel" und zwar so, daß der Arm die eingezeichnete 45°-Linie nicht überschreitet.

Üblich ist es, auf das Brett einen feinkörnigen Sand zu streuen, der dafür sorgt, daß die Spielsteine so leicht wie möglich gleiten.

Gespielt wird wie beim Billard: das Spielrecht wechselt, wenn man KEINEN eigenen Stein versenkt hat. Gewonnen hat der, der natürlich als erste alle seine Steine versenkt. Wer die Queen "bestätigt, d.h. sie und anschliessend einen seiner eigenen Steine versenkt, erhält dabei Extrapunkte.

Das Spiel stammt vom indischen Subkontinent und prägt dort das Strassenbild; seit 1924 gibt es auch Turniere in Indien, seit 1956 auf internationaler Ebene. In Europa findet das Spiel seit den 80er Jahren immer mehr Anhänger, 1998 wurde in Berlin sogar erstmals ein Europacup ausgetragen und es gibt einen Deutschen Carrom (Dach-)verband (war ja klar, dass es in Deutschland gleich einen Dachverband gibt ;-)).

Auf jeden Fall sieht das ganze sehr spannend aus ... und ich freu mich auf meine ersten Versuche (bei denen ich vermutlich katastrophal scheitern werde).






Tag 59: Suarez? ;-)

Im Buch "Der Kannibale - ungewöhnliche Todesfälle aus der DDR", das mit allerlei generellen Nebeninformationen zu den geschilderten Fällen ausgestattet ist, bin ich heute beim Abschließen des Buches auf Infos zu "Bißspuren" gelangt. Diese spielen wohl in der Kriminalistik eine größere Rolle als gemeinhin angenommen wird. Und dies nicht nur, falls der Täter sein Opfer beißt (häufig bei Tötungs-, Sexual- oder anderen Gewaltdelikten) sondern auch falls am Tatort z.B. eine angebissene Semmel gefunden wird. Die Begutachtung von Bißspuren ermöglicht Rückschlüsse auf Form und Stellung der Zähne, die recht individuell sind, wie jeder Zahnarzt bezeugen kann ;-)

Ein Biß läßt sich aber nicht nur auf den Täter zurückführen (oder u.a. auch auf Tiere, die ein im Wald liegendes Opfer angefressen haben), sondern durch ihre Art können entsprechende Spuren auch tatbezogene Aussagekraft haben: so spielen Intensität, Lokalisation und Häufigkeit eine Rolle.

Was da wohl bei Suarez' Bissen für eine Aussagekraft dahinter steckt? ;-)

Dienstag, 10. März 2015

Tag 58: effeff....

Jüngst mal wieder gehört und wissen wollen, warum man das eigentlich sagt: "jemand beherrscht was aus dem effeff"... wieso "ff"??

Also meine allwissenende Freundin google angefragt und folgendes gefunden:
Die Redewendung hat ihren Ursprung aller Wahrscheinlichkeit nach im Mittelalter, als Schreiber Zitate aus einer Sammlung altrömischer Rechtsgrundsätze mit dem griechischen "pi" kennzeichneten (warum hierfür die absolut geniale und schöne Kreiszahl Pi herhalten muss, wäre evtl. ein Thema für einen anderen Tag). However, schlampig geschrieben, könnte man ein "pi" schon mal als "ff". Daraus hat sich das oben erwähnte Sprichwort "aus dem ff" gebildet... die Juristen schöpften ihr Wissen ja auch aus dem "ff" und dieses galt als Quelle gesicherten Wissens.

"ff" hat sich sogar in der Fleischindustrie niedergeschlagen: so nennt sich ein v.a. im Vorarlberg tätiges Unternehmen, das Fleisch und Wurst produziert (eigene Zerlegung, aber keine eigene Schlachtung) "efef", weil die Gründer sich damals sagten: "wir machen nur das, was wir aus dem ff beherrschen". efef ist heute Teil der REWE-Gruppe und liefert für diese Gruppe im Vorarlberg fast sämtliche Wurst- und Fleischwaren...

Montag, 9. März 2015

Tag 57: Freya

Freya... heißt die Katze des englischen Finanzministers. Diese ist bereits mehrfach aus dessen Wohnhaus in der Downing Street ausgebüxt. Das letzte Mal erst vor kurzem; gefunden wurde sie von einer Sozialarbeiterin, die doch sehr erstaunt war, bei wem sie landete, als sie die Nummer auf Freya's Halsband anrief. Und nutzte die Chance gleich, dem Finanzminister eine (schriftliche) Botschaft zu überbringen, als dieser die Rumtreiberin von seinem Chauffeur abholen ließ: "Nicht jeder hat soviel Glück wie Freya. George, bitte hören Sie auf, die Hilfen für die Obdachlosen zu kürzen". 

Vor einigen Wochen, als Freya ausgebüxt war, wurde sie beim Zurückkehren erstmal auf Wanzen aller Art untersucht (vermutet wurde eine Entführung durch chinesische Agenten), bevor sie wieder in die Downing Street Einlass gefunden hat... wer weiß, welche Prozedur sie diesmal durchlaufen musste? ;-)

Tag 56: neues Geld braucht das Land...

Zwar schon ein paar Tage her, dennoch wollte ich mal in einem Blog darauf eingehen, weil ich's interessant fand: vor ca. zwei Wochen wurde der neue 20-Euro-Schein vorgestellt. Der "20er" ist nach dem "50er" der meistgefälschte Schein in Europa, von daher lohnen sich die Kosten für ein Neudesign und v.a. für die Entwicklung neuer Sicherheitsmerkmale mit Sicherheit.

Nun? Wie sieht er aus, der neue 20er? Optisch nicht viel anders wie sein Vorgänger -- aber das ist auch nicht relevant in meinen Augen. Wichtiger ist eben, daß er einige neue Sicherheitsmerkmale bekommen hat: einige davon finden sich auch schon auf dem neu gestalteten 5er und 10er. Aber nicht alle: EINES davon ist komplett neu und wird so zum ersten Mal bei Banknoten verwendet: ein Sichtfenster im aufgedruckten Silberstreifen; dieses erscheint im Licht durchsichtig und man kann die Europa erkennen.

Auch interessant ist, daß unter UV-Licht die Sterne der Flagge und auch andere Stellen in diversen Farben leuchten sollen. Das muss ich dann gleich mal testen, wenn ich den ersten Zwanziger bei uns im Markt sehe... ;-)

Eine gute Idee finde ich, daß es sogar ein Spiel gibt, das die EZB herausgeben hat, um die Bürger mit den neuen Merkmalen auf spielerische Weise vertraut zu machen: heruntergeladen werden kann es hier: game-20.new-euro-banknotes.eu 

Viel Spaß beim Entdecken!


Tag 55: Fasrig...

Bedingt durch die Tatsache, daß ich am Wochenende Besuch hatte, um den ich mich ausgiebigst kümmern "musste" (die Worte "durfte" bzw "wollte" würden besser passen ;-)), gab es die letzten zwei Tage keine Blogeinträge ... weswegen ich heute die "dreifache" Arbeit habe... Glücklicherweise ist ein Thema am Wochenende schon entstanden: man lernt durch die Kommunikation einfach am meisten Neues dazu.

So habe ich vorgestern Abend (oder war's gestern im Lauf des Tages?) gelernt, daß ein auch heute noch sehr gebräuchliches, bekanntes Textilwirkverfahren im sächischen Limbach-Oberfrohna erfunden wurde. Dieses nennt sich Malimo nach dem Erfinder "MAuersberger" und dem Ort "LImbach" ... ursprünglich gab es verschiedene Wirkverfahren, die Mauersberger erfunden hatte, je nach der herzustellenden Stoffart: Malimo für Milton, Maliwatt für Steppwatte, Malipol für Polfadenverarbeitung usw. Geblieben ist aus Gründen der Einfachheit (auch bzgl. der Vermarktung) nur der Begriff Malimo.

Dieser bezeichnet aber nicht nur das Verfahren an sich, sondern auch den herzustellenden Stoff sowie die dazu benötigten Spezialmaschinen. Der Vorteil des Verfahrens liegt in der Schnelligkeit der Herstellung, der Elastizität des entstehenden Stoffes sowie der Tatsache, daß beliebige Faserarten zusammen verarbeitet werden können.

Malimo wird heutzutage v.a. für Gebrauchstextilien eingesetzt (Arbeitsbekleidung, Bandagen, Geschirrtücher, Fließe...); vorrangig in den USA. Ein wichtiges Einsatzgebiet für die Malimotechnik ist die Herstellung von Spezialtextilien aus z.B. Glas- oder Kohlenstofffasern.

In Deutschland findet man Malimo heute hingegen eher selten.

Hier noch ein Bild, damit man sich vorstellen kann, wie Malimotextilien aussehen (hat man schon zig mal gesehen, wenn man drauf achtet):


Kleine Ergänzung (4.5.2015): ... und nun war ich mal vor Ort, mir Limbach-Oberfrohna näher anschauen und bin dabei über das Schild an der ehemaligen Fabrik vorbeigekommen. Hier ein Bild davon: 



Freitag, 6. März 2015

Tag 54: Ein Kompliment...

Auf der Suche nach dem heutigen Blogthema einfach mal blind ins Bücherregal gegriffen und dabei den "kleinen Knigge" gefunden. Irgendwo aufgeblättert und -was für ein Zufall- beim Thema "sind Komplimente nicht meist verlogen?"- gelandet.

Nun, was sagt der Knigge dazu? Kurz zusammengefasst sollte man z.B. zu einer Freundin, die deutlich an Gewicht zugelegt hat nicht sagen "Große Güte - bist du fett geworden sagen" sondern eher "Oh, du bist nicht mehr so hager -- steht Dir gut". Soweit, so klar. Im weiteren Textverlauf zu dem Thema "Komplimente" gab es noch folgende hilfreiche (?) Tips zum Thema "wie gehe ich ehrlich, aber höflich mit anderen um":
* sei immer ehrlich, aber niemals verletzend,
* erwähne nie einen körperlichen Makel!,
* Komplimente sind immer da angebracht, wo sie ehrlich gemeint sind (!!!),
* Diskretion ist auch guten Freunden gegenüber immer angebracht,
* wenn Dich etwas stört, rede offen darüber, aber werde nicht beleidigend

Ich denke, wenn man einfach ehrlich seine Meinung sagt und dabei bedenkt, wie die eigene Ehrlichkeit beim Gegenüber ankommt, dann ist man auf einem guten Weg. Ich mache so z.B. nie Komplimente, die ich nicht ehrlich meine....

Soviel für heute... mal schauen, was mir morgen begegnet... :-)

Donnerstag, 5. März 2015

Tag 53: Reisen und Zählen...


Heutzutage werden Volkszählungen in der breiten Öffentlichkeit diskutiert; einerseits weil eine solche massive Kosten verursacht, zum anderen als ungenau gilt und v.a. weil der Datenschutz auf eine gewisse Art und Weise ausgehebelt wird. Ich erinnere mich noch gut daran, daß ich bei der letzten Zählung 2011 (ist das wirklich schon so lang her???) zu den "Ausgewählten" gehörte und Besuch von einem Zähler bekommen habe... mich haben die Fragen nicht gestört, es war nichts dabei, was die Grenze zu "geht keinen was an" überschritten hätte (ausserdem wird über die Werte ja ohnehin nur ein Mittelwert gebildet...).

Wann war denn aber nun die allererste Volkszählung überhaupt? Wo kommt das ganze her? Dazu habe ich heute im National Geographic einen netten kleinen Artikel gesehen: die erste Volkszählung fand Ende des 11. Jahrhunderts in England auf Weisung von Wilhelm dem Eroberer statt. Er hatte die Befürchtung, überfallen zu werden und wollte deswegen mal wissen, wieviele Menschen in seinem Land so leben und was die so besitzen. Also hat er Volkszähler in jeden Bezirk geschickt, die innert vier Jahren Angaben über Grundstücksgrößen, Zahl und Art der Arbeiter, Vieh und dessen Wert erfasst haben und sie in zwei Bänden niedergeschrieben haben: dem sogenannten Domesday Book, anhand dessen der König u.a. künftig auch Steuern und Abgaben genau festlegen konnte.

Die Bezeichnung Domesday entstand um das Jahr 1180 (also rund 100 Jahre nach der Erfassung), da später nichts mehr angefochten werden konnte. Interessant ist, daß der Besitzstand einzelner darin aufgeführten Personen (gerade des Adels) bis heute für die Staatsverwaltung eine zuverlässige Grundlage darstellt zur Berechnung von Steuern usw.

Mittwoch, 4. März 2015

Tag 52: Landshut!!

Für MICH zwar nichts Neues, aber für meine ostdeutschen Freunde eventuell schon (und ist man nicht bis zu einem gewissen Grad für seine Mitmenschen, v.a. für die geschätzten, verantwortlich?): Oberhaselbach ist NICHT die Hauptstadt des Regierungsbezirkes "Niederbayern" ist, sondern Landshut ;-)

P.S.:: ab morgen gibt es (vielleicht) wieder sinnvolle Beiträge hier... ;-)

Tag 51: Kitzlig?

Hat sicher (fast) jeder schon mal (zumindest als Kind) probiert und ist gescheitert; aber warum kann man sich eigentlich nicht selber kitzeln?

Lt. den Ergebnissen eines britisch-amerikanischen Forscherteams liegt das daran, daß das Gehirn den Zeitpunkt des Kontakts der Hand mit dem eigenen Körper im Voraus berechnet und alle Nervensignale dämpft, die um diesen Zeitpunkt herum vom entsprechenden Körperteil ausgesendet werden.

Das macht das Hirn aber nicht, um uns daran zu hindern, uns selber durch Kitzeln zum Lachen zu bringen, sondern weil es generell bestrebt ist, von den vielen Infos und Eindrücken, die jeden Tag auf uns einströmen, die "wichtigen" herauszufiltern. Als "wichtig" werden u.a. die eingestuft, die uns "neue" Informationen geben. Und genau das ist nicht der Fall, wenn die eigene Hand den Körper berührt... deswegen werden die Nervensignale wie oben geschildert gedämpft.

Dienstag, 3. März 2015

Tag 50: Umdefinitionen...

Über ein Wort zu stolpern, daß mir nichts sagt, macht mich innerlich unruhig und bringt mich meistens sofort zum googeln... ...nur nicht dazu, umgehend zu bloggen, was das Ergebnis der Suche war ;-)

Gestern bin ich beim allseits bekannten sozialen Netzwerk mit den blau-weißen Farben auf ein Video mit einer Katze gestoßen das mit den Lettern "When your cat is more THUG than you" überschrieben war. Das Video war zum Schmunzeln, aber was um alles in der Welt bedeutet "THUG"???

Sucht man danach, ist es durchaus umstritten, was "thug" nun wirklich bedeutet. Auf den bekannten Wörterbuchseiten findet sich meistens als deutsches Wort hierfür "Schläger, Krimineller, Verbrecher" und stammt v.a. aus den Vereinigten Staaten und wird dort in aller Regel für Kriminelle aus den Ghettos angewendet. 

Da viel, was sich um die Thematik "Ghetto" in den USA abspielt, von HipHoppern, Rappern, ... aufgearbeitet wird, hat auch das Wort "thug" Eingang in diese Szene gefunden. Tupac, ein bekannter Rapper (der wie so viele mit nichts gestartet ist), hat das Wort umdefiniert. Seine Interpretation hat er schön in folgendem Zitat ausgedrückt: 
"Wenn ich sage Thug meine ich keinen Kriminellen, jemanden der Dir auf den Kopf schlägt, ich meine den Unterdrückten. Es gibt zwei Personen, die eine hat alles, um erfolgreich zu sein, die andere hat nichts. Wenn die Person, die nichts hat, erfolgreich wird, dann ist sie ein Thug! Für mich ist thug Stolz, ich gehe mit erhobenem Kopf, meine Brust ist raus, ich mache große Schritte, ich spreche laut, ich stottere nicht. Ich bin stark!"

Entsprechend gibt es auch eine Bewegung, die sich "Thug life" nennt und die das von Tupac Formulierte lebt... 

Tag 49: wie eine zweite Haut....

Wer einmal in einem mit echter Seide bezogenen Bett geschlafen hat, weiß wie angenehm dieses Gefühl ist: zart, sanft, weich, anschmiegsam, warm und kühl zugleich. 

Gelegenheit, sich Gedanken über die Herstellung dieses Stoffes zu machen. Dabei wird halb vergrabenes Wissen aus der Schulzeit zu Tage gefördert und man erinnert sich an Raupen in Kokons... aber wie war das genau nochmal?

Seide wird nach ihrer Herkunft, also dem Tier, das sie herstellt, unterschieden. Am bekanntesten dürften die Maulbeerseide und die Wildseide sein.

Erstere ist die "klassische": sie wird aus den Kokons des Maulbeerseidenspinners gewonnen. Dieses Insekt existiert heute nicht mehr in Wildform, sondern nur noch in domestizierter (erste neue Info für mich), gefüttert wird sie ausschließlich mit Blättern des Maulbeerbaumes (daher der Name). Sobald sie sich "fett gefressen" haben, spinnen sie sich ein und der wertvolle Kokon entsteht -- das besondere daran ist, daß die Seidenspinnerraupe hierbei mit EINEM einzigen Faden arbeitet. So ein einzelner Faden hat eine Länge von 300-500m (zweite neue Info)! 
Um diesen zu gewinnen, werden die Kokons heiß eingeweicht (um das den Kokon verklebende Sekret zu lösen) und der Faden dann aufgehaspelt (eine Haspel ist ein technisches Gerät um Fäden, Garne, ... aufzuwickeln [dritte neue Info ;-)]). Deswegen wird die so hergestellt Seide auch Haspelseide genannt.

Von einem Kokon können so ca. 50% verarbeitet werden, der Rest wird als "Seidenabfall" bezeichnet (vierte neue Info); dennoch ist dieser von der Stoffqualität noch hervorragend und wird wie andere Garne versponnen und kann so verwendet werden.

Ein einzelner langer Seidenfaden kann nur gewonnen werden, wenn man verhindert, daß die Seidenspinner schlüpfen ... das ist auch gleichzeitig das, was Tierschützer an echter Seide bemängeln: die Raupen müssen zur Gewinnung getötet werden.

Etwas anders wird die sogenannten "handgezogene Seide" erzeugt: hierbei werden ca. 20 Kokons eingeweicht und dann vorsichtig zu einem Netz auseinandergezogen. Getrocknet und übereinandergelegt ergiben sich hierbei sehr haltbare Vliese, die auch nicht weiter vernäht werden müssen. 

Die zweite sehr bekannte Seidenart ist die Wildseide. Diese stammt nicht vom Maulbeerseidenspinner, sondern von wild lebenden Seidenspinnern, z.B. vom in Asien vorkommenden Tussahspinner. Dessen Kokons werden gesammelt und weiter verarbeitet. Der gewonnene Faden ist nicht so weiß wie der des Maulbeerseidenspinners und auch ungleichmäßiger (Natur eben). Häufig sind die Spinner schon geschlüpft, so daß kein durchgängiger Faden mehr gezogen werden kann, von daher ist Wildseide meistens versponnene Seide. 

Auch andere Tiere stellen Fasern her, deren verwobenes Garn als Seide bezeichnet werden: z.B. gibt es die Muschelseide (fünfte neue Info). Muscheln erzeugen Sekret aus "Fußdrüsen", das als Byssus bezeichnet wird. Dieses Sekret hilft den Muscheln, sich an bestimmten Felsstellen usw. "festzusetzen". Sollten die Bedingungen an solchen Brandungswellen den Muscheln nicht mehr zusagen, lösen sie das Sekret und lassen sich weitertreiben. Byssus wird schon seit dem Mittelalter verarbeitet und ist seither auch unter dem Begriff "Muschelseide" bekannt. 

Dieser Blogeintrag hat mir gezeigt, daß es durchaus gut sein kann, auch mal wieder altes Wissen aufzufrischen... v.a. da ich allein beim Lesen über dieses Thema, von dem man eigentlich denkt "ok, weiß ich irgendwie schon" bzw. "hab ich schonmal irgendwann gehört", mehrere neue Infos gewonnen habe... :-)

Tag 48: Reisen bildet...


... heut geht es auf nach nach Niederbayern, nach Geiselhöring, ein Ort von dem ich bis vor ein paar Monaten noch nie etwas gehört habe. Also erstmal nachlesen, wo ich da überhaupt hinfahre und was es dort so an Wissenswertem gibt. 

Viel ist das allerdings nicht; wie eben bei dörflichen Gemeinden/Städten so üblich (meine Heimatgemeinde nehme ich davon sicher nicht aus, die ist noch "langweiliger" ;-)). Gegründet wurde Geiselhöring von einem gewissen Giselher, -ing ist die typische bajuwarische Endung (wie -ingen im allemanischen Raum). Erstmals erwähnt wurde es 1140 (mein Heimatdorf übrigens 1143). 1287 wurde es mit Marktrechten ausgestattet (mein Dorf kam soweit nie ;-)), und das bekam der Gemeinde durchaus gut: sehr lange Zeit waren die dort abgehaltenen (v.a. Vieh-)märkte überregional bekannt. Der letzte Viehmarkt wurde 1977 abgehalten.

Geiselhöring profitierte zeitweise auch von der Trassenführung der bayrisch-königlichen Eisenbahn, die ab 1860 ausgebaut wurde und den Marktflecken zu einem zentralen europäischen Knotenpunkt im Eisenbahnnetz machte. Leider nur kurzzeitig. Dennoch tat dieser Aufschwung dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben des Marktes gut.

Zur Stadt wurde Geiselhöring 1952 ernannt: Hintergrund hierfür war u.a. die sprunghaft angestiegene Einwohnerzahl, bedingt durch zahlreiche Vertriebene aus dem Sudetenland usw. nach dem zweiten Weltkrieg.

Das war's dann schon mit den spannenden geschichtlichen Fakten... zwei interessante Dinge habe ich allerdings noch gefunden: 

Zum einen rührt der Name der Band "Haindling" vom gleichnamigen Ortsteil Geiselhörings her, aus dem der Bandgründer stammt (und ich hab mich immer gefragt, wie man auf so einen Namen kommt ;-)). 

Zum anderen war Geiselhöring in den letzten Wochen immer wieder in den bayrischen Medien präsent: so gibt es den durchaus begründeten Verdacht, daß die 2014 abgehaltenen Kommunalwahlen manipuliert worden sind. Eine Großbäuerin und Stadtratskandidatin stand im Verdacht, ihre im Ort gemeldeten zumeist osteuropäischen Hilfsarbeiter für die Wahl "benutzt" zu haben. Von diesen haben sehr viele (>95%!!) per Briefwahl "gewählt" ... die handeingetragenen Stimmanzahlen und das Ausfüllmuster dieser Stimmen waren aber so ähnlich, daß es auffiel und nicht nur die Staatsanwaltschaft, etliche Grafologen und die Medien beschäftigte.... Über 300 Stimmen wurden so "zuviel" abgegeben. Wiederholt wurde die Wahl Anfang 2015 -- der in der manipulierten Wahl gewählte Bürgermeister würde erneut gewählt, die Stadträtin, die hinter dem Betrug steckte, trat allerdings nicht mehr an (und ist auch inzwischen aus der CSU ausgetreten). Das Bild, das das restliche Deutschland von Bayern und der CSU und der (oftmals leider nicht nur vermuteten) Spezlwirtschaft hat, hat sich dadurch natürlich nicht gerade gebessert....


Tag 47: #miasan115

Zum heutigen 115. Geburtstag meines geliebten FC Bayern muß es natürlich einen Artikel geben, der mit diesem Tag zu tun hat. Obwohl ich mich mit der Vereinsgeschichte auskenne, gibt es immer wieder etwas, das man neu dazu lernen kann. So habe ich als Inspiration für den heutigen Post einen Teil der gigantischen C12-Choreo genommen: Franz John.

Daß Franz John einer der Hauptinitiatoren der Gründung des FCBM im Jahr 1900 und die ersten drei Jahre der Präsident desselbigen war, ist bekannt. Seine Lebensgeschichte war zumindest mir indes neu. John stammte aus Pritzwalk in Brandenburg, zog mit seinen Eltern nach Pankow bei Berlin, war beim dortigen Fußballverein VfB Pankow aktiv und lernte dort auch einen Funktionär des DFB kennen, der ihm später hilfreich war, als es um die Integration des Münchner Fußballs in den DFB ging. Nach einer Fotografenlehre in Jena zog er nach München, trat dort dem MTV 1879 bei und war bei der legendären Hauptversammlung desselbigen, bei der der Streit um den Beitritt des Vereins zum Verband Süddeutscherfussballvereine eskalierte (die Turner des MTV lehnten diesen ab), federführend daran beteiligt, daß 11 Fußballer die Versammlung verliessen, ins Café Gisela in Schwabing weiterzogen und dort ihren eigenen Fußballverein gründeten: den heutigen FC BAYERN MÜNCHEN, damals "Münchner Fußballklub Bayern" mit John als ersten Präsidenten. Alles weitere ist Geschichte...

John hat den Verein bereits 1903 wieder verlassen (nachdem dieser bereits in den ersten drei Jahren seines Bestehens zum stärksten Fußballclubs Münchens geworden ist), zog nach Pankow zurück, eröffnete dort ein eigenes Fotolabor und engagierte sich wieder in seinem Jugendverein, dem VfB Pankow. Der Kontakt nach München brach so gut wie komplett ab, 1920 und 1936 wurde er dennoch vom FCBM geehrt: mit einer Ehrenpräsidentschaft und einer Ehrennadel. Als er 1952 starb, hatten sich jedoch sämtliche Spuren verloren und es bedurfte erst der Aktivität von FCB-Anhängern, John wieder ins Vereinsgedächtnis zu rufen (wie leider öfters beim FCB, siehe Kurt Landauer).