Sonntag, 8. Februar 2015

Tag 28: Klein, kleiner, Gröde...

Über einen Film bin ich heute auf die Halligen gekommen; über ein paar Ecken im Internet bin ich dann auf Gröde gestoßen, einer der Halligen. Wer's nicht weiß: die Halligen sind die Inseln in der Nordsee vor Deutschland/Dänemark; diese sind kleine, nur wenig geschützte Marschinseln, die auch gern mal komplett überflutet werden ("Land unter"). Die oftmals wenigen festen Bauten (Häuser etc.) befinden sich dabei auf aufgeschütteten Warften, die dann noch aus dem Meer herausragen bei Fluten.

Insgesamt gibt es 10 Hallige, 7 davon sind bewohnt. Eine der letzteren ist eben Gröde. Gröde ist eine der kleineren Halligen und hat nur 9 Einwohner. Diese sind aber als eigenständige Gemeinde organisiert, was der Hallig die Topposition bei den kleinsten Gemeinden Deutschlands eingebracht hat: kleiner ist keine.
Einen Gemeinderat gibt es allerdings nicht: wenn etwas zu beschließen ist, treffen sich alle Neune in Rahmen einer Gemeindeversammlung. Der bebaubare Grund (Salzwiesen mit Schafen drauf) gehört mehr oder weniger allen und sie bewirtschaften ihn im Rahmen einer Allmendewirtschaft. Ansonsten gibt es noch Einnahmen über den Tourismus -- immerhin vermietet jeder Gröder ein oder mehrere Zimmer als Ferienwohnung an Touristen. Autos gibt es dort selbsterklärenderweise keine. Bei Flut ist die Insel per Schiff, bei Ebbe per Pferdekutsche erreichbar. Lebensmittel liefert einmal die Woche ein Schiff an... und es gibt (wohl v.a. für die Touris, die anscheinend in größer Anzahl dort sind), einen kleinen Kiosk.

Aufgrund der geringen Einwohnerzahl ist Gröde seit Jahren die Gemeinde, die bei Wahlen (eigenständiger Wahlbezirk!) als erstes ein Ergebnis vermeldet. ;-) Dort müßte man mal Wahlhelfer sein....

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