In der Wikipedia (in der man ja schon durchaus oft (auch fundiertes) Wissenswertes findet) bin ich heute auf das Eiweiß ABCC11 gestoßen.
Das korrespondierende Gen ist auf Chromosom 16 beheimatet und wurde bisher nur bei Säugetieren, was den Menschen mit einschließt, gefunden. Nun -- was macht dieses tolle Protein? Es ist dafür zuständig, welche Art von Ohrenschmalz und Körpergeruch wir so bilden bzw. entwickeln. Das Allel hierzu ist dominant; d.h. der Wildtyp mit zwei ABCC11-Genen sowie der Mischtyp setzen sich durch: der Ohrenschmalz von Säugetieren mit diesen Kombinationen ist fettig und feucht, der Körpergeruch intensiv(er). Liegt eine Punktmutation vor und beide Allele kommen nicht zur Ausprägung, ist der Ohrenschmalz weiß und trocken und die Entwicklung des Körpergeruchs sehr gering.
Letzterer Phänotyp tritt in in Deutschland nur bei 2,6% der Bevölkerung auf. Generell gilt in der "westlichen Welt", daß dieser sehr selten ist -- und die Menschen dort also gelbes Ohrenschmalz haben. In Asien sieht die Lage anders aus: dort weisen ungefähr 80% den Genotyp für weißes Ohrenschmalz auf. In Korea liegt die Quote sogar bei 96%.
Was ist nun das Interessante an solchen Verteilungen? Zum einen kann man daraus Rückschlüsse auf die Durchmischung der Bevölkerung ziehen, zum anderen kann man allerhand Untersuchungen anstellen u.a. bezüglich der Frage inwiefern der Genotyp bestimmte Erkrankungen begünstigt oder nicht. So wurde lange gemutmaßt, daß Brustkrebs bei Frauen mit weißem Ohrenschmalz (also mit der entsprechenden Punktmutation) seltener ist wie bei Frauen mit anderen Genotypen bzgl. dem Protein ABCC11. Diese Behauptung konnte bisher aber nicht so recht bestätigt werden.
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