Donnerstag, 25. Juni 2015

Tag 165: Begriffe für die Ewigkeit ;-)

Als ich über Aluhüte gelesen habe, bin ich über den Begriff Synekdoche gestoßen. Wißbegierig (!) wie ich bin, wollte ich wissen, was das bedeutet und habe folgendes gefunden: Als Synekdoche bezeichnet man die sprachliche Besonderheit, wenn ein Teil als Begriff für etwas Ganzes steht; also z.B. Braunhemden für die Nazis oder eben Aluhüte für Verschwörungstheoretiker.

Allerdings wird der Begriff Synekdoche noch feiner unterschieden: eben wie im letzten Satz erwähnt (auch als pars pro toto bezeichnet) oder das Gegenteil: das Ganze steht nur für einen Teil: z.B. "ein Haus führen" i.S.v. "Personen einen Haushalts führen". Dann gibt es noch sog. "Gattung-Art-Beziehung", z.B. "das Brot" für "Nahrungsmittel" oder "3 Mann" für "3 Menschen" oder es kommt eine zeitliche Bedeutung mit ins Spiel: so wird entweder das Frühere für das Spätere gesetzt: "Traubensaft" für "Wein" oder das Spätere für das Frühere. Ein weitere Fall für eine Synekdoche ist wenn z.B. "der Deutsche" für "die Mehrheit der Deutschen" steht.

Auf alle Fälle interessant, was für Begriffe es gibt, die man normalerweise nicht kennt ... :-)

Tag 164: Ist das Kunst? Egal, es steht im Halteverbot...

Beamte und Spaß? Im ersten Moment ein ungewöhnlicher Gedanke, aber die liebenswerten Mitmenschen, die einem Knöllchen fürs Falsch- oder Zulangeparken unter die Windschutzscheibe stecken, sind ja auch nicht immer unbedingt Beamte ;-)

Jedenfalls bin ich durch den Scherz eines solchen in Karlsruhe auf einen Künstler aufmerksam geworden, von dem ich bisher noch nie gehört habe: Erwin Wurm. Wurm ist ein österreichischer Künstler und einer der erfolgreichsten der Gegenwartskunst. Er beschäftigt sich mit Alltagskunst und viel mit Skulpturen. Verbogene Autos, Häuser, die auf dem Dach liegen oder Menschen, die mit Alltagsgegenständen in ungewohnten Positionen "zusammentreffen" (sog. One Minute Sculptures) sind ein Kern seiner Arbeit. Auch von ihm stammen zahlreiche bekannte "Fat Sculptures" - aufgenblähte Menschen oder Autos u.ä.


verbogenes Auto mit Strafzettel in Karlsruhe




One Minute Sculpture

Fat Sculpture


Tag 163: Aluhut

Wer kennt sie nicht? Die ganzen Verschwörungstheoretiker, die hinter allem und jedem Böses vermuten. Alle würde sie anlügen, die Wahrheit sähe ganz anders aus, als das, was wir dummen anderen glauben, das sie ist. Wahlweise steckt die CIA, die Illuminaten, irgendwelche Blutlinien, die (Lebensmittel-)industrie oder weiß-der-Geier-wer hinter allem. Da werden die besten Theorien aufgestellt, die dann von anderen wieder verworfen werden, weil sie offensichtliche Logikschwachstellen haben und durch "besseren" Theorien ersetzt. 
Wenn man das alles nicht so ernst nimmt (was man tunlichst auch sollte), kann man in solchen Theorien und v.a. den Kommentaren von anderen, eine ganze Menge ungewollte Satire erkennen und sich herrlich amüsieren.

Heute habe ich gelernt, wie solche Verschwörungstheoretiker auch noch genannt werden: Aluhüte! Aber warum? 1927 veröffentliche Julian Huxley eine Kurzgeschichte mit dem Namen "The Tissue-Culture King"; dort ging es um die Wahnidee, daß eine Kappe aus Metallfolie telepathische Einflüsse auf das Gehirn blockieren kann. In den frühen 80ern hat sich daraus in Großbritannien das Schlagwort "tinfoil hat" als Bezeichnung für solche paranoide Personen entwickelt. Seit spätestens 2011 wird es in Deutschland in der Übersetzung "Aluhut" als Synomym für Verschwörungstheoretiker verwendet. 


Tag 162: Berlinfahrt 1995

Ich lese gerne diese "war war heute vor xy Jahren"-Rubrik in Zeitungen. Weil ich es interessant finde, weil es Erinnerungen weckt, weil man was Neues dazu lernen kann. 

Und heute habe ich etwas entdeckt, was mich an die Klassenfahrt nach Berlin 1995 erinnerte: Am 24. Juni 1995 - immerhin schon vor 20 (!!!) Jahren - wurde in Berlin der Verhüllte Reichstag von Christo zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Wir waren damals dort, zufällig, und sind auch etliche Male am verhüllten Reichstag vorbeigefahren. Einmal sind wir auch den Weg direkt hin gelaufen und haben uns das "Ding" aus der Nähe angeschaut: das war schon äusserst beeindruckend. Einer meiner Klassenkameraden hat das Ehepaar sogar gesehen und fotografiert. Eine nette Erinnerung ist auch, daß Stücke des Verhüllungsstoffes verschenkt wurden für Touristen als Erinnerung - um zu vermeiden, daß diese sich mit Messer und Schere am Kunstwerk zu schaffen machen. 

Der Stoff war übrigens ein recht festes Material, brandsicher natürlich und auch das weiß musste ja ein paar Wochen halten. Gelungen ist das mit einem aluminiumbedampften Polypropylengewebe. 

Verhüllter Reichstag, Juni 1995


so sah der Stoff aus... und ähnlich sterch hat er sich auch angefühlt ;)




Mittwoch, 24. Juni 2015

Tag 161: Skandinavisch für Angefangene...

... in einem Film habe ich heute gelernt, daß das skandinavische Wort für Molkerei "Mejerei" lautet (ist auch im Norden Deutschlands stellenweise verbreitet). Finde ich ganz interessant, v.a. da ja der Name "Meier" bei uns im Deutschen vom ehemaligen  "Gutsverwalter" herkommt und sich die beiden Sprachen ja nicht so unähnlich sind.

Tag 160: Wesselmänner und -frauen

Obige Stilblüte hat sich vor einigen Jahren bei einer Wahl im Netz rasant verbreitet. Da wollte wohl einer überkorrekt sein und gendermässig ja keinen Fehler begehen ;-)

Nicht bekannt ist dem Urheber dieser Stilblüte wohl gewesen, daß das Wort Wesselmänner von der Firma Wahlkampfwerbung Wesselmann abstammt - und das erklärt nun fast auch schon, was Wesselmänner eigentlich sind: diese großen Plakatwände, die während jeder Land- und Bundestags-, sowie Europa- oder Kommunalwahl überall in schier Unmengen zu finden sind. Wusste ich bis dato auch noch nicht, obwohl ich sehr lange in der Politik aktiv war und auch den einen oder anderen Wahlkampf mitgemacht habe.

Wesselmänner
 


Tag 159: Backmalz


Von einem Konditor habe ich vor kurzem von Backmalz gehört. Das wird wohl generell für alles mögliche ganz gern verwendet. Auf meine Nachfrage, für was das gut ist, konnte er mir keine Antwort geben - "ist halt so" :-D Das war mir natürlich nicht genug, und ich habe recherchiert.... Backmalz wird meistens aus Gerste, Weizen oder Roggen hergestellt, dieses wird unter feuchten Bedingungen zum Auskeimen gebracht, danach getrocknet, geröstet, ... und gemahlen. 
Verwendet wird es, um der Hefe  im Teig leicht verwertbare Nährstoffe (also z.B. Zucker und Aminosäuren) zur Verfügung zu stellen und so die Gärung zu beschleunigen. Außerdem wird auch die Teigbeschaffenheit besser. "Fluffiger" sozusagen.