An sich nichts Neues ist, dass Plastiktüten ein echtes Problem in unserer Gesellschaft sind. Diese werden noch viel zu häufig verwendet, ohne das sich die Käufer Gedanken über deren Entsorgung und die damit einhergehende Umweltbelastung machen. Und das obwohl die Grünen hier seit Jahren mitregieren und es uns in Deutschland so gut geht, daß wir uns genau über das Thema "Weniger Plastiktüten" Gedanken machen könnten...
Erstaunlicherweise habe ich heute bei einer Diskussion über genau dieses Thema etwas für mich durchaus Neues lernen dürfen: in Ruanda, einem kleinen zentralafrikanischen Staat, der viele Probleme hat und hatte (Hutu und Tutsi in den 90ern, Armut, Krankheiten, Hunger, Bildung, mangelnde Pressefreiheit, diktatorische "Republik"-- um nur einige zu nennen) und bei dem man sich denken könnte, er hätte mit der Lösung der genannten Schwierigkeiten genug zu tun, gibt es seit ungefähr 10 Jahren ein komplettes Verbot von Plastiktüten. Einreisenden werden diese abgenommen, wer trotzdem welche verkauft oder verwendet, muß mit saftigen Geldbußen rechnen.
Meine Recherchen zu dem Thema haben ergeben, daß auch in Togo (einem weiteren Kleinstaat in West-Zentralafrika) ebenfalls seit einiger Zeit ein Plastiktütenverbot herrscht. Auch dieser Staat ist arm und hat mit vielen internen Problemen zu kämpfen.
Auch Bangladesh, ein südasiatischer Staat, dessen Bevölkerung es ebenfalls deutlich weniger komfortabel hat wie wir im sicheren, geschützten Europa, hat seit einigen Jahren ein solches Verbot eingeführt.
Ich finde es erstaunlich und sogleich bewundernswert, daß solche Länder im Umweltschutz in so einem Punkt die Nase vorn haben... und in Deutschland beschweren sich Menschen, wenn sie für eine Plastiktüte 50Cent statt 10Cent bezahlen sollen und erzählen einem im nächsten Satz, wie umweltbewusst sie wären, daß sie ihre Joghurtbecher auswaschen, bevor sie sie fein säuberlichst trennen, seit Jahren grün wählen, Windenergie absolut toll ist, ...
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